The Virgins aus New York haben in Ihrer vergangenen Zeit wohl fleißig und ziemlich intensiv das Debüt der Strokes gehört, dazu einen Schuss des Wave-Aspekts der Killers gegeben und sich dabei gedacht – das verarbeiten wir nun zu unserem eigenen Sound. Heraus kam schlussendlich die gleichnamige Debütplatte der drei (noch) unberührten Jungs aus den Staaten. Zwar darf zu Anfang gesagt werden, dass Ihre Platte nicht so langweilig klingt wie das Privatleben der Virgins, aber doch relativ angepaßt und uninspiriert, sofern man die Sicht über das gesamte Album streifen lässt.
Der Begriff „überproduziert“ ist zwar oft ein stechender Schmerz in jedem Ohr, aber manchmal eben sehr passend. Auch bei den Virgins wurde sehr berechnend produziert und verfehlt dabei oftmals den hier angestrebten Hipster-Rock. Dafür wurden zu viele Ecken und Kanten glatt gebügelt oder gar komplett entfernt – Ja die Songs klingen eben wie ein frisch gepuderter Baby-Popo. Nachdem mit ‚ One Week Of Danger ‚ ein sehr eingängiger Refrain an unsere Ohren dringt, werden manche mit ‚ Rich Girls ‚ eine mittelschwere Enttäuschung erleben. Vorrausetzung hierfür ist natürlich das Kennen der Beatards Remix-Version von Rich Girls. Mit viel Power und drückenden Beats verläuft sich die Albumversion dagegen leider ein wenig im Sand.
‚ Teen Lovers ‚ wird mit süßen 80er Synthies verwöhnt lässt gleich darauf mit ‚ Fernando Pando ‚ einen echten Rausschmeißer auf die Menschheit los. Verhaltener und ruhiger Beginn in der Anfangsminute, danach folgen knarzende Riffs und zum Schluss lassen die Virgins den Song verdammt lässig auslaufen. Hier nimmt man es den New Yorkern auch endlich mal ab. Die ansonst betont coolen und hingerotzten Strophen finden eine mehr als wohlverdiente Pause und die sorglosen Melodien auf ‚ Fernando Pando ‚ zeigen überraschende Tiefen, die es in diesem Umfang leider so nicht mehr zu finden gibt.
Dennoch präsentieren sich die Virgins erfrischend unprätentiös, einfach und weitesgehend unterhaltsam. Für eine Band mit dem Ziel des kommerziellen Durchbruchs klingen die Songs dementsprechend zugänglich und da die New Yorker ansonsten nichts gravierendes falsch machen und Weisheiten wie ‚ Love Is Colder Than Death ‚ rührselig ins Mikrophon säuseln – wird dieser Wunsch mit Sicherheit in Erfüllung gehen.
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