Auch wenn The View aus dem Vereinigten Königreich stammen, Indie- und besonders Gitarrenmusik derzeit hoch im Kurs stehen und in den letzten Jahren so viele neue Bands wie nie zuvor hervorgebracht wurden – Die vier Dundee´s aus Schottland zählen nur bedingt zu diesem Boom. Es ist wie eine Mode die kommt und geht, ein kurzlebiges Geschäft, in dem nur die Besten es zu was bringen. The View setzten Ihr erstes Ausrufezeichen vor fast genau zwei Jahren mit der Debütplatte ‚ Hats Off To The Buskers ‚. Schon hier viel sofort die Trackliste mit ungewohnt hoher Stückzahl auf. Und auch die Songs konnten auf ganzer Linie überzeugen, verbreiteten Euphorie und zugleich Gelassenheit. Unvergessen die straighten Herzschlag- Melodien von ‚ Superstar Tradesman ‚ und die Ohrwurm- Refrains in ‚ Same Jeans ‚. Schlussendlich war es eine große Ansammlung von vielen vielen Ideen, authentischem Songwriting und Enthusiasmus in maßloser Fülle. Mit dieser Philosophie, wenn man es denn so nennen möchte, gehen die View´s auch in Ihrer neuen Platte zu Werke. Themen sind die üblichen Verdächtigen: Mädchen, Trennungen, Alkoholexzesse in Kneipen und das unangenehme erwachen am Tag danach. „Which bitch am I singing about in this song?“ Trotz diesen bekannten Anekdoten aus dem Leben des Kyle Falconer und eines jeden anderen, klingt es dennoch einzigartig und faszinierend.
Und sogar um vieles besser als die Debütplatte, wenn es nach den Worten von Gitarrist Pete geht:“The songs are better, the arrangements are better, even silly little things like the fact we are better at playing aour instruments. Ganz unrecht haben Sie mit dieser Aussage auch nicht. Tatsächlich klingen die Views kreativer und ehrgeiziger, lassen diese neuen Eigenschaften gleich im zweiten Track ‚ 5 Rebbecca’s ‚ explosionsartig auf den Hörer los und halten sich ganz nach Ihren Einflüssen Oasis, die Beatles und der Punk- Romantik der Libertines. „We take a lot of inspiration from different walks of life as well.“ Besonders die Clash haben es den vier Schotten angetan,“We’ve been listening to a lot of Clash stuff“ und vermischen die 80er Jahre Post- Punk- Gitarren mit einer fröhlichen Jugendhaftigkeit, die fast schon wieder überheblich scheint – aber eben nur fast. Produziert wurde ‚ Which Bitch? ‚ erneut von Owen Morris (Oasis, Ash, The Verve) und er wusste die Ungestümtheit der jungen Views in dosierten Mengen auf die Songs loszulassen, um so brillante Melodien entstehen zu lassen. Dabei sind aber keinesfalls mehr die Mitgröhlrefrains im Mittelpunkt, sondern anspruchsvolle Arrangements, Pianoeinlagen, eine Mundharmonika in ‚ Typical Time 2 ‚ oder Jazztrompeten in ‚ Covers ‚.
‚ Which Bitch? ‚ ist innovativ, elegant, durchdacht und verdammt abwechslungsreich. Die Entwicklung zu einer erwachsenen Band hat mit der zweiten Studio-Platte einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht und lässt die Views außerdem zu einer ernstzunehmenden Indie-Band aufsteigen, in der das Potenzial für noch viele weitere Erfolgsplatten steckt.
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