THE THERMALS
Personal Life

GENRE: Rock / Indie Rock KLANGSTART: September 2010


Eigentlich wäre es überhaupt keine Tragödie, und im Grunde würde es auch gar nicht so lange dauern – bis der geneigte Fan alle fünf Alben der Thermals einmal von Anfang bis Ende durchgehört hätte. Was würde man am Schluss der Reise durch die Geschichte der Thermals feststellen? Mit großer Wahrscheinlichkeit den Reifeprozess, oder auch den Weggang vom liebgewonnenen Lo-Fi Sound der ersten beiden Platte zu einer professionellen Produktion. Des Weiteren wird man bemerken, die Band aus Portland, Oregon, hat sich nie viel Mühe bei der Gestalung Ihrer Stücke genommen. Zwar sind die Schauplätze unterschiedlich, doch nahezu alle Ihre Lieder sind Speedballs, die exakt in der Mitte durch die Strophen geschleudert werden.

Aber egal wie täuschend einfach die Töne der puren Punk Energie auch klingen mögen, der Charakter auf den einzelnen Platten unterscheidet sich deutlich und zu sagen haben die Thermals bekanntlich zu jeder Zeit etwas. Über den Verlust des eigenen Glaubens ging es im Werk ‘ The Body, The Blood, The Machine ‘ aus dem Jahr 2006, während das letzte Album ‘ Now We Can See ‘ den Tod und die Trauer erkundete. Doch düster wollte das besungene Bedauern selbst im tiefsten Jenseits nicht klingen und transferierten diesen Teil der Geschichte, als eine sehr knackige Pop-Musik in die heutige Welt. ‘ Personal Life ‘, wie der Titel suggeriert, offenbart scheinbare Fragen in höheren Ebenen der Beziehungen.

Im Album sing Hutch Harris über die leeren Versprechungen im Opener ‘ I’m Gonna Change Your Life ‘, über das Misstrauen in ‘ I Don’t Believe You ‘, aber auch ein Song der rosig beginnt, wie ‘ Your Love Is So Strong ‘, fährt schlussendlich doch seinen Stachel in die Anklage: “Your love is so strong / Like nothing, it crumbles to dust”. Insgesamt wird die Platte auch durch den tuckernden Bass von Kathy in neue Höhen getragen, während Westin Glass mit seinem Schlagzeug eine konsequente und perkussive Kreativität in die Songs einfließen lässt. ‚ Not Like Any Other Feeling ‚ überträgt die pulsierende Energie der Vorgänger-Platte dagegen perfide genau in die angewandelten Strukturen von ‚ Personal Life ‚. Das neue Album der Thermals kann Spuren hinterlassen und funktioniert dabei wie der Fußtritt in den Hintern. Wenngleich diese beiden Sachen in dieser Beziehung nichts gemeinsam haben müssen.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.