My Morning Jacket – Waterfall II

Kategorie: Albums, Country, Folk, Indie Rock

KLANGSTART: Juli 2020

2015 veröffentlichten My Morning Jacket ihr ehrgeiziges, aber unausgeglichenes Album „The Waterfall“, zehn Songs, die ihren stilistischen Eklektizismus so weit trieben, dass sie manchmal unkonzentriert klangen und eine stärkere einheitliche Vision benötigt hätten. Dem Album folgten mehrere Jahre der Ruhe, ohne Neuerscheinungen und weniger als zehn Shows zwischen 2017 und 2020, während sich Sänger Jim James hauptsächlich auf seine Solokarriere konzentrierte und zwischen 2016 und 2019 fünf Alben veröffentlichte. My Morning Jackets kehren schließlich mit neuer Musik zurück, aber es gibt einen Haken: Irgendwann vor vielen Jahren kamen My Morning Jacket auf die Idee, aus „The Waterfall“ ein Set aus drei Alben zu formen und nahmen mehr als genug Material auf, um ein zweites Album zu füllen. Fünf Jahre nach dem Originalalbum präsentiert „The Waterfall II“ zehn Songs, die es damals nicht auf die erste Platte schafften.

 

Als Anhänger der Gruppe wird diese Reihe von Outtakes, die ein halbes Jahrzehnt alt sind, den eigenen Optimismus kaum stärken können. Von einem einfachen Qualitätsstandpunkt aus fühlt sich „The Waterfall II“ jedoch wie ein Fortschritt gegenüber dem ersten Album an. Obwohl diese Songs weniger Risiken eingehen, konzentrieren sie sich auf die Stärken von MMJ und zeigen uns, was sie am besten können, anstatt sich auf Umwegen zu verlieren. Die Songs sind stark und selbstbewusst, sei es der schlurfende Country in „Climbing the Ladder“, die eintauchende Psychedelika in „Still Thinkin“, oder die klobigen Gitarren bei „Wasted“. Insgesamt bewegt sich „The Waterfall II“ ähnlich wie sein Vorgänger in einer nachdenklichen Stimmung. 

 

Ein paar optimistische Momente, belebt durch Carl Broemel’s unbeschwertes Gitarrenspiel, brechen hierbei die allgemein introspektive Stimmung, selbst wenn James’ seinen Gedanken nachhängt: “Don’t know where I’m going, don’t know where I’m from/Can’t hold onto anything really/If it’s already gone”. Und so zentral Jim James’ Gesang für diese Musik ist, so ist „The Waterfall II“ ein My Morning Jacket. Das Zusammenspiel zwischen ihm und seinen Bandkollegen ist reichhaltig und befriedigend, eine Erinnerung daran, warum diese Band für so viele wichtig war und noch immer ist. „The Waterfall II“ bietet keine Hinweise darauf, wohin My Morning Jacket gehen werden, aber als Dokument dessen, wozu sie im Studio fähig waren, ist er konsistent, gut strukturiert und in einer Weise zufriedenstellend, wie es das Original nicht war.

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