Dies sind undurchsichtige Lieder über den Weltuntergang, die auf düstere Gefühle anspielen und mit abstrakten Aussagen vollgestopft sind. HANA VU singt über den brennenden Himmel, über das Flehen an die Sonne, über das Träumen in Gold.
Das Debütalbum „Public Storage“ von Hana Vu verwendet dieselbe niedergeschlagene, sepiafarbene Atmosphäre wie die identischen Einrichtungen, die der Titel beschreibt: flackernde Röhrenlichter, kalte Betonoberflächen, feuchte Luft, undichte Abflussrohre, der Geruch von Staub, Gips, Rost und verrottenden Stoffen. Nicht gerade die einladendste Umgebung, um die eigenen wertvollen Besitztümer aufzubewahren, selbst wenn dies angeblich nur vorübergehend ist. Es ist ein Ort, den wir jedes Mal wieder aufsuchen, wenn wir uns auf die Hinterbeine stellen und nach einer besseren Situation suchen müssen … nur um am Ende wieder am selben Ort zu landen und alles noch einmal von vorne beginnen zu müssen.
„II live on the edge of the world / Where everything stops and it turns / And all living things, they fall on me / And crush me into dirt“, singt Vu mit ihrer kastanienbraunen tiefen Stimme im geisterhaften, New Wave-angehauchten Walzer von „My House“. Die mondbeschienenen Texturen des Tracks erinnern an Lower Dens’ unterschätztes Meisterwerk „Nootropics“. Es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass sie überrumpelt oder von einem bösen Erwachen überrascht wurde: Hana Vu spricht mit dem sachlichen Fatalismus einer Künstlerin, die seit mindestens einem Jahrzehnt in ihrer Karriere tätig ist. Obwohl „Public Storage“ beschwörend, atemberaubend und mitreißend ist, ist es von Pragmatismus geprägt, von Funktionalität in seinen Umrissen.
Der eröffnende Track „April Fool“ führt sanft mit spärlichem Klavier und einem flehenden, im Rampenlicht stehenden Gesang ein. Auf dem Titeltrack entwickelt sich diese traurige Stimme zu etwas Selbstbewussterem und Durchsetzungsfähigerem, das sich frei macht, ohne völlig loszulassen – ein Song, der für eine Welt filmischer, regendurchtränkter Soundtracks bestimmt ist. Vu findet dann ihren Power-Pop-Gesang im gitarrengetriebenen, orchestralen Pomp von „Gutter“, wechselt den Gang im angstvollen Disco von „Aubade“ und lässt „Everybody’s Birthday“ so distanziert und glamourös klingen wie eine Party in Beverly Hills, zu der man nicht eingeladen war.
Auf „Heaven“ fegen und schwelgen die Gitarrenriffs auf eine Weise, die den früheren Beach House nicht unähnlich sind, und dabei ein Gefühl der Sehnsucht hervorrufen, das an die Erfahrungen des Erwachsenwerdens erinnert. Dies ist jedoch auch die Achillesferse des Albums mit seinen unzusammenhängenden Stimmungen; die Struktur der Platte fühlt sich manchmal etwas unbeholfen an und lässt einen nie wirklich zur Ruhe kommen. Aber in derselben Hinsicht fühlt es sich echt, gemütlich und stark persönlich an, genau wie die Umgebung, in der es geschrieben wurde.
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