FUTURE ISLANDS kamen ursprünglich aus Baltimore’s Wham City-Szene; Ihre erste, eher unauffällige Platte bestand aus Electro-Punk und Day-Glo-Schnörkeln. In den letzten Jahren sind sie jedoch ästhetisch disziplinierter geworden.
Ich vermute es wird einigen exakt genauso gehen wie mir: wenn ich Samuel Herring’s Stimme höre, denke ich sofort an Hayden Thorpe und Joanna Newsom. zwei großartige Stimmwunder, zu denen meiner Meinung nach auch Herring gezählt werden darf. Sein Gesangsstil ist eine Mischung aus Isaac Brock und Swiss Toni. Es klingt wie eine unwirkliche Welt voller tiefgehender Schönheit, zelebriert den Pathos mit einem geschickten Kunstgriff und lässt auf seinem Werk ‚ On The Water ‚ die sanfte Exzentrik in charakterformende Konturen eintauchen. Future Islands sind zurück. Sie spielen erneut mit Ihren musikalische Begabungen und verknüpfen diese zu einem Konzept – und doch ist es kein Konzept-Album. Vielmehr erleben wir hier eine viszerale Übergreifung, weiche Abrundungen und eine Reise durch eigene Erinnerungen. Hervorrufende Emotionen brechen durch die Songs und in Ihren lyrischen Erzählungen bewusst chrakterlos gehalten, erleben wird nicht selten manisch-depressive Stücke, gepresst in einen kryptischen Beichstuhl.
On The Water atmen durch Ihre filmische Energie. Nirgends lässt sich das besser erkennen, als in dem hervorstürmenden Album-Highlight ‚ Give Us The Wind ‚, hier findet die Band zur Romantik und erklärt im literarischen Sinn: „Don’t bless me/ We don’t want your blessing,” singt Herring mit weinenden Augen. “Give me the pen/ Give me the sword/ Let me cut away the darkness, and pin it to the wall.” Es ist eine subtile musikalische Verfeinerung in Gegenüberstellung des letzten Albums ‚ In Evening Air ‚. Hier blenden ausdrucksstarke Farben. Future Islands nutzen Synths für Textur und Stimmung, eingefangen und konzipiert in einem Studio an der Küste von Elizabeth City, North Carolina. Und die vorherrschende Atmosphäre hat Spuren hinterlassen: Die deutlichsten Spuren sind in den grünlichen Tönen der sanft plätschernden Wellen und den knackenden Glockenspielen in dem gleichnamigen Titeltrack und dem letzten Stück ‚ Grease ‚ zu beobachten.
Die vorletzte Nummer ‚ Tybee Island ‚ überzeugt mit seinem ätherischen Keyboard, bis sich Herring’s Gesang in einer gedämpften Präsenz wiederholt: „If my head slips beneath the sand“, als ob es für Ihn eine Rolle spielen würde, wenn er inmitten der Flut verschwinden und das sterbende Licht des Sonnenuntergangs gemeinsam mit den Synths das Ende besiegeln würde…
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
