CLAIRO
Sling

GENRE: Indie Pop / Indie Rock KLANGSTART: Juli 2021


Die beiden Multi-Instrumentalisten CLAIRO und Jack Antonoff nahmen das neue Album SLING einen Monat lang in einem abgelegenen Studio in den Catskills auf. Was sie eingefangen haben, ist ein oft erstickend intimer Lebensraum, der gehauchte Gesänge bekräftigend und kristallin klingen lässt.

Ihr neues Album „Sling“ wurde von Clairo und dem Mann der Stunde Jack Antonoff (Taylor Swift, Lana Del Rey, St. Vincent) koproduziert und gemeinsam umarmen sie einen auffallend intimen, an die 70er Jahre erinnernden Orchester-Folk-Rock, der auf Instrumenten von Piano, Kontrabass bis hin zu Wurlitzer und Clavinet beruht. Das exzellente Debütalbum „Immunity“ aus dem Jahr 2019 war die perfekte Pipeline zwischen Gen Z-Mainstream-Pop-Fans und älteren Indie-Rock-Kennern. Es ist eine knackige und geschmeidige Sammlung von Songs, die glücklicherweise von frühen, eher unbeholfenen Experimenten im Pop-Maximalismus abweichen und sich auf Cottrill’s warmen, gelebten Gesang konzentrieren. Die Songs behandeln Themen wie Bisexualität oder Depressionen mit einer Geschicklichkeit und Gelassenheit von jemandem, der Dinge in ein ruhendes Gleichgewicht betten kann und diese geradezu kristallin klingen lässt.

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Auf ihrem zweiten Album „Sling“ nimmt sich Cottrill noch mehr Zeit und Raum, um ihre Gedanken und Gefühle mit der privaten Dringlichkeit eines Tagebucheintrags auszusprechen. Durch „Sling“ spähen Lichter und erhellen den warmen, geräumigen Unterschlupf, den Cottrill und Co-Produzent Jack Antonoff so sorgfältig zusammengearbeitet haben – nehmen wir zum Beispiel „Joanie“, ein skurriles Instrumentalstück, das einen Tag im Leben Ihrer Namensgeberin nachahmt. Cottrill’s geliebter Rettungshund. „Amoeba“ ist vielleicht der schillerndste Song der Platte: Dieser erinnert an Wilco’s „Theologians“, wird aber von geschmeidigen Chorgitarren untermauert. Das Arrangement ist zurückhaltend und unbequem, übt damit eine ernüchternde, beunruhigende Wirkung aus, die nur darauf abzielen soll, Cottrill’s prägnant reduzierte Lyrik zu untermauern. Tatsächlich verläuft „Amoeba“ ähnlich wie das Einlaufen neuer Schuhe, bis sich der Stoff der Form der Füße anpasst.

Manchmal klingt „Sling“ auch so, als sollte es ausschließlich sonntagmorgens gespielt werden, mit unordentlichen Haaren, kaffeebefleckten Bettlaken und hellem Sonnenlicht, das durch die Vorhänge strömt. Egal, ob Claire Cottrill jahrelang Musik veröffentlichen wird oder morgen in Rente geht, sie kann beruhigt sein, denn mit „Sling“ hat die 22-jährige Musikerin etwas Zeitloses geschaffen.

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