Cat Power – The Covers Record

Kategorie: Albums, Indie Rock

KLANGSTART: März 2000

THE COVER RECORD hat etwas getan, was kein CAT POWER Album zuvor auch nur versucht hatte. Es funktionierte als Hintergrundmusik.

Chan Marshall hat diese Songs nicht geschrieben – man hörte, sie hat sie nicht einmal geübt. Sie verbrachte wahrscheinlich weniger als einen Nachmittag im Studio. Sicher, es ist ein liebenswertes Konzept, aber 7.4 für eine „it’s just me and my guitar and the fakebook from my brother’s closet“-Affäre? Bleiben wir hier vernünftig. Doch hier geht es natürlich nicht um Vernunft, sondern um eine seltsame Kraft namens Cat Power. Cat Power verleitet dazu, die Ungereimtheiten in ihren Alben zu verzeihen. Und unerklärlicherweise wird man keine Lust haben, sein Geld zurückzufordern, wenn Marshall es nicht schafft, 12 Minuten ihrer 12-Dollar-Show zu überstehen. Diese bizarre Cat Power verzaubert ein Publikum auch dazu, „a little higher“ zu antworten, wenn sie nonchalant fragt, ob jemand im Raum „knows a B.“. Cat Power hat bei mehr als einem mageren Jungen tautologische Wahnvorstellungen ausgelöst: „I understand her/ She is misunderstood by everyone/ Like me/ Thus, I understand her.“ Um dieses Phänomen zu demonstrieren, hat Matador 12 Songs genommen und sie Cat Power vorgesetzt. Die Songs wurden dann auf „The Covers Record“ gesammelt.

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Marshall’s bisher sparsamstes Album verwendet Gitarre und Klavier als einzige Ebene für ihre formbare, emotionale Stimme. Diese Werkzeuge sind mehr als genug, um die Stones-Hymne „(I Can’t Get No) Satisfaction“ in eine bluesige, anschmiegsame Version zu verwandeln, die die Spannung und Frustration des Songs ebenso betont wie seine abgestumpfte Sexiness. Und „Kingsport Town“ wird aus einem gewöhnlichen Reggae in eine hymnische Reflexion verwandelt. Marshall’s sanfte Version von Hurley’s „Sweedeedee“ und die klagende Interpretation von „I Found a Reason“ von den Velvets’ erinnern an die ruhigsten, spirituellsten Momente von Moon Pix. Chan Marshall schafft es, jeden Song des Albums zu überarbeiten, bis er aussieht wie Heidi Pratt – also kaum wiederzuerkennen. Zum Glück für Chan ist dieses Album immer noch hübsch und seine Songs haben die Operation zu ihrem Vorteil genutzt. Mit genialen Tracks wie die angesprochenen „Kingsport Town“, „Sweedeedee“ und auch „Wild is the Wind2 ist Chan zur größten Coverfrau auf diesem Planeten geworden.

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