Ghinzu aus Belgien haben fertig. Und es ist kaum zu übersehen. Das Chaos und Durcheinander kaum zu überbieten, die Kabel und unzähligen Instrumente sind hoffnungslos miteinander verknotet und füllen den gesamten Raum, bis auf die kleinste Ecke nahtlos aus. Ziel ist es vorbei an Verstärkern, E-Gitarren, Mikrophon-Ständern, Keyboards und zahllosen Kleinteilen, uns den Weg durch das Gewühl zu kämpfen. In roten Leuchtbuchstaben hängt vorne eindrucksvoll „GHINZU“ an der weißen Wand und darunter auf einen Tisch, können wir sie endlich sehen: Dort liegt die neue Platte der fünf Belgier, das lang ersehnte dritte Werk mit dem Namen ‚ Mirror Mirror ‚. Nachdem der Silberling seinen Weg in das Laufwerk gefunden hat, die Taste Play gedrückt und die Lautstärke ordentlich nach oben gedreht wurde, ertönen nach wenigen Sekunden endlich die ersten Takte zu ‚ Cold Love ‚ und sorgen bereits hier für die erste dicke Überraschung.
Nachdem damals ‚ Blow ‚ langsam und gemächlich mit einem langen Intro uns in die richtige Stimmung brachte, bestimmen nun wütend und aggressive Klänge den Einstieg. Auch 2000 legten Ghinzu mit ‚ Dolly Fisher ‚ einen leisen Opener an die Spitze – doch neun Jahre später hat sich in dieser Beziehung einiges geändert. Harte Gitarrenriffs und ein bittersüßer Refrain klingen trotz ungewohnter Melodien erfrischend anders und eines wird nach den ersten beiden Tracks schnell klar: Ghinzu versuchen nicht das selbe wie vor fünf Jahren noch einmal zu wiederholen. Sie bestreiten neue Wege, denn auch ‚ Take It Easy ‚ klingt so melodiös und Hand zahm wie es auf ‚ Blow ‚ nur mit viel gutem Willen zu finden war. ‚ Mother Allegra ‚ ist eine atmosphärisch, sehr starke Klavier-Nummer von Sänger John Stargasm und der Titeltrack zeigt sich erfreulich experimentierfreudig, diesmal wieder mit Einsatz der treibenden Gitarren und einer musikalischen Explosivität, die nicht nur auf ‚ Mirror Mirror ‚ zu finden ist, sondern auch in den Tracks ‚ The End Of The World ‚ – das gleichzeitig eindrucksvollste Stück auf dem Album, This War Is Silent ‚, ‚ Joy, Success, Happiness ‚ und dem vollkommen abgedrehten Track ‚ Kill The Surfers ‚ – Phantastisch!
Innovativ und stets für eine Überraschung gut: So präsentieren sich Ghinzu schon seid Jahren, ohne an Spannung, Leidenschaft und Energie zu verlieren. Kein Wunder das im französischsprachigen Teil Belgiens und in Frankreich Ghinzu wie Helden gefeiert werden. Die ersten beiden Alben verkauften sich wie nichts und die Konzerthallen sind regelmäßig ausverkauft. Der Druck im Vorfeld war riesig, doch mit den zwölf neuen Songs haben Ghinzu die besten Chancen alle Erwartungen noch zu übertreffen. Und auch Live haben die fünf Belgier diesmal vorgesorgt: „Den Live-Effekt haben wir uns gewünscht. Wenn du in unsere früheren Alben reinhörst, bist du immer ein wenig enttäuscht. Da gehts nie so richtig ab wie bei uns auf der Bühne. Mit ‚Mirror Mirror‘ wird das aber ganz anders“, weiß Gitarrist Jean Waterlot und so wird ‚ Mirror Mirror ‚ die erste Platte, der man diesen Live Effekt sofort anhört. In jedem Fall, egal ob live oder in physischer Form – Ghinzu sind zurück und das stärker denn je!
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