CHELSEA WOLFE
Apokalypsis

KLANGSTART: August 2011


Irgendwo in der Nähe des Coma Cinema, mit einer Prise Beth Gibbons, steht CHELSEA WOLFE. Fairerweise muss man sagen, dass die Vergleiche sicher und praktisch sind, um diese Frau in greifbare Nähe zu bringen.

Der Titel des zweiten Albums von Chelsea Wolfe bezieht sich auf den griechischen Wortstamm der Welt „Apokalypse“, der „Lüftung des Schleiers“ bedeutet. Leute, die nicht von der Art und Weise begeistert sind, wie „Apokalypsis“ aufgenommen wurde – eine Verbesserung nur im Vergleich zu Wolfe’s erstem Album – könnten das Gefühl haben, dass die „Lo-Fi“-Atmosphäre einiger dieser Tracks einen Schleier zu viel tragen, aber diese Wahl hilft ebenso wie sie behindert. Auf „Mer“, dem ersten richtigen Song des Albums, verleiht der verschwommene Film Wolfe’s stockenden, fragmentierten Gedanken einen Hauch von erwartungsvollem Geheimnis, der durch den nachdenklichen Rhythmus des Songs noch verstärkt wird. Dieser geheimnisvolle Anstrich kommt bei „Demons“ weniger zum Tragen, einem geradlinigen Track, der einem Sonic-Youth-Outtake aus der Sister-Ära so nahe kommt wie alles, was im 21. Jahrhundert gemacht wurde. 

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Wolfe’s unheimliche Nachahmung musikalischer Gothic-ähnlicher Dinge endet hier jedoch nicht. Sie ist in der Lage, sich der allgemeinen Blässe und den stotternden Sample-basierten Rhythmen von Portishead aus der Dummy-Ära (in „Movie Screen“) anzunähern, wirkt wie ein Superfan von Zola Jesus‘ „The Spoils“ (in „The Wasteland“), ahmt die frühe PJ Harvey nach (in „Moses“) und erinnert sogar an die eisige Anziehungskraft und die ungewöhnlichen Harmonien von The Knife (auf „Friedrichshain“). Es spricht für Wolfe’s Fähigkeiten, dass sie all diese verschiedenen Stile erfolgreich annehmen kann, aber diese Titel sagen nicht viel darüber aus, wer Wolfe tatsächlich ist. „Pale on Pale“ hat zu Beginn subtile Anklänge an akustischen Blues und vermittelt den Eindruck eines schlaksigen Geistes, der in Ketten dahinmarschiert. Wie ihre Kolleginnen Zola Jesus und Fielded umarmt Chelsea Wolfe die jenseitige Üppigkeit, die von Kate Bush und Beth Gibbons von Portishead herrührt. 

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Aber in „Apokalypsis“ gräbt Wolfe in der Erde und findet etwas Dunkleres und Unheimlicheres. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um eine unglaubliche Platte handelt, die gehört werden muss. Wer die düsteren, bedrückenden Klänge von Neurosis, The Angelic Process oder Grouper mag, sollte dieses Album unbedingt einmal ausprobieren. Das Album ist auch eine gute Empfehlung für alle, die die düsterere Variante von Shoegaze, Folk und Indie-Rock bevorzugen.

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