Als Brandon Flowers dem NME Magazine Ende April verriet, dass es bald ein Soloalbum ganz ohne The Killers geben würde, war zwar die Freude bei den Fans auf neue, grandiose Songs von Flowers groß, aber ging mit der Sorge einher, The Killers würden vor dem Ende stehen. Zumindest letzteres hat sich glücklichweise als Gerücht herausgestellt, die Band nimmt sich lediglich eine verdiente Pause. Und diese Pause gestaltet sich der charismatische Frontmann mit seinem ersten Soloalbum namens ‘ Flamingo ‘. Zur Hilfe standen Ihm dabei so namhafte Produzenten wie Daniel Lanois (U2, Bob Dylan), Brendan O’Brien (Pearl Jam, Rage Against The Machine) und Stuart Price (Madonna, Depeche Mode). Die 10 Songs auf ‘ Flamingo ’ schrieb Brandon Flowers auf der letzten Welttournee der Band, dennoch sind sie thematisch fest verankert in seiner Heimatstadt Las Vegas – mit all ihren grellen, bunten, aber auch düsteren und schattigen Seiten. „Ich liebe diese Stadt, sie ist ein Teil von mir“, erzählt Flowers selbst über seine Beweggründe und startet, wie als Beweis zu seiner Aussage, mit dem Opener ‚ Welcome To Fabulous Las Vegas ‚.
Über ein klagendes Klavier sing Flowers erschreckendes: „Woke up in the rusted frame of a burned-out old DeVille/ legs are shot and they‘re flushed with pain, but you can‘t keep them still“. Zugleich erinnern die anfänglichen Sekunden an ‚ Sam’s Town ‚ aus dem Jahr 2006. Doch dann erfolgt der Eintritt des Chors und den Power-Akkord-Gitarren neben Textzeilen wie, „Welcome to fabulous Las Vegas/ give us your dreamers, your heartaches and your sins/ Las Vegas/ didn’t nobody tell tell you the house will always win?” Hier elektrisieren dann kaleidoskopische Keyboards zusammen mit Synth-Streichern die wärmenden Lüfte im Herzen Las Vegas. Das die gesamten Songs eigentlich für das nächste Killers Album gedacht waren, ist natürlich kein Geheimnis, doch die Band selbst wollte mit dem kreativen Mitteilungsdrang von Flowers einfach nicht mehr mithalten. Den Vorteil gegenüber einer Killers-Platte ist nun dieser, das alles auf ‚ Flamingo ‚ ein wenig poppiger geworden ist. ‚ Only The Young ‚ umhüllt eine düstere Atmosphäre, die Tasten des Keyboards steigen in das Dunkel hinab und Flowers-Stimme klingt wie von einem weit entfernten Planeten: „Nothing is easy/ nothing is sacred/ why?/ where did the bough break?/ it happened before your time.”
Danach bricht die Stimmung und der Song verfällt in einen leichten Galopp durch den Beitritt von Ronnie Vannucci’s Schlagzeug. Ebenfalls nett anzuhören ist die Kollaboration mit Rilo Kiley’s Sängerin Jenny Lewis auf dem dritten Stück ‚ Hard Enough ‚, während uns ‚ Jilted Lovers & Broken Heards ‚ in ein von Seerosen-gefülltes Bett fallen lässt. Und dort erwarten den Hörer lyrische Metaphern, kraftvolle Rhythmen und ein preschender Chor: „When I saw you dancing on the moon now/ I watched him spin you round and round/ why did you roll your dice and show your cards?/ jilted lovers and broken hearts/ you’re flying away, while I’m stuck here on the ground“, der schlussendlich in himmlischen Synthies einen würdevollen Abgang feiert. ‚ Playing With Fire ‚ ist der Song um 4 Uhr Nachts. Du bist alleine und sitzt einsam an einer Bar in Las Vegas. Wellige Gitarren leuchten dabei wie Scheinwerfer dir mitten ins Gesicht. ‚ Was It Something I Said ‚ klingt dagegen ein wenig zu flach und auch dem folgenden Stück ‚ Magdalena ‚ fehlen die tiefergehenden Qualitäten der vorausgegangen Songs.
“There’s a still in the street outside your window/ your keeping secrets on your pillow/ let me inside no cause for alarm/ I promise tonight not to do no harm“, ertönt es anschließend in der Single ‚ Crossfire ‚ und lässt E-Gitarren wie bunte Schmetterlinge durch farbenprächtige Landschaften fliegen. Und abschließend gelangt der Song zu einem plötzlichen Stillstand – es fühlt sich an als wäre ein wunderschöner Traum unterbrochen worden. ‚ Swallow It ‚ bleibt schlussendlich ein Track, der nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Ein gedämpfter Rhythmus, Gitarren mit Nylon-saiten und eine erschütternde Stimme von Flowers, lassen die Minuten zu einem faszinierenden Ende führen. Und das von einer Platte, deren gesamter Inhalt fröhlich schreit, kindlich flüstert und dann wieder vor Freude bebt. Insgesamt also ein sehr geglücktes Debütalbum von The Killers Sänger Brandon Flowers.
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