Mary J. Blige – Love & Life

Kategorie: Albums, R&B

KLANGSTART: August 2003

„If I wasn’t doing this, what would I be doing?“ sinniert MARY J. BLIGE über die motivierende „Zwischenspiel“-Nummer Finally Made It. „I’d probably be braiding hair or working in a supermarket.“

Die größte Stärke von „Love & Life“ ist die gleiche wie bei ihren Vorgängern: Mary J. Blige’s brodelnde Stimmintensität und die Art und Weise, wie sie langsam in kathartischen Jubel überkocht. „When We“ ist Vintage-Blige: Ausgehend von einer lyrischen Blaupause, die aus rudimentären Reimen besteht (“I got a man to love me down all night/I just hate it when we fuss and fight”), arbeitet sie mit einer Take-no-Prisoners Stimme, die hoch im Mix platziert wird, um ihre Kraft zu betonen. Ein gefühlvoller, elastischer Refrain („When weeee . . .“) fesselt uns; Blige’s Fokus und Intensität transformieren das banale Thema, und der Track steigt in die Höhe. Die Schlussnummer „Ultimate Relationship (A.M.)“ ist nur Blige und eine Gitarre; es fängt perfekt die Wehen der postkoitalen Glückseligkeit am frühen Morgen ein.

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Einige Songs sind einfach trostlos oder, schlimmer noch, in Klischees versunken: Tracks wie „Press On“, über alltägliche Depressionen und Verzweiflung, und „Don’t Go“, über romantische Desillusionierung und Kampf, würgen einfach die Standard-Formel aus. Mit jedem neuen Album behauptet Mary, befreit, erleuchtet, glücklich usw. zu sein, aber nur ein Blick auf einen ihrer öffentlichen Auftritte oder selbstgerechten Interviewclips (in denen sie sich ständig in der dritten Person auf sich selbst bezieht) und es ist offensichtlich: Sie steckt immer noch hüfttief im Kampf. Natürlich ist es diese rohe, moderne Interpretation des Blues, die Mary zu einer der größten Soulsängerinnen ihrer Generation gemacht hat, aber ein Großteil von „Love & Life“ lässt sie dieselben widersprüchlichen Botschaften wiederkäuen, die bereits in ihren früheren Veröffentlichungen negativ aufgefallen sind.

Um fair zu sein, es gibt 24 (ja, 24) Koproduzenten, aber sie verdient den Löwenanteil der Kritik für dieses langatmige, unkonzentrierte Sammelsurium. Blige ist so begabt (diese mühelos schwebenden Stimme!), dass sie unter allen Umständen glorreich klingt, aber „Love & Life“ – deren Thema ihre Erlösung ist, seit sie Gott und Liebe gefunden hat, ein Thema, das bereits auf „No More Drama“ behandelt wurde – stellt uns über weite Strecken auf die Probe und testet das eigene Durchhaltevermögen.

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