JANELLE MONáE
The ArchAndroid

GENRE: Soul / R&B KLANGSTART: Mai 2010


JANELLE MONÁE mag bei Musiktheaterfreaks, Science-Fiction-Nerds und diejenigen, die ihre Genres gern gemischt mögen, nicht viel Anklang finden, aber niemand kann leugnen, dass nur sehr wenige auf dem Niveau dieser Künstlerin sind.

Janelle Monáe’s „The ArchAndroid“ verblüfft uns sofort mit seinem Ehrgeiz. Es handelt sich um ein 70-minütiges Epos mit 18 Titeln, das aus zwei Suiten besteht, die jeweils mit einer Ouvertüre beginnen und eine futuristische Geschichte mit einem messianischen Androiden in der Hauptrolle erzählen. Es ist noch nicht einmal der Anfang der Saga – die erste Sequenz war ihre Debüt-EP „Metropolis: The Chase Suite“. Die Songs schwirren fröhlich von einem Genre zum anderen, basieren größtenteils auf R&B und Funk, vermischen sich aber auch mit Rap, pastoralem britischen Folk, psychedelischem Rock, Disco, Kabarett, Filmmusik und allem, was ihr sonst noch gefällt. Es ist ungefähr so kühn, wie Mainstream-Musik nur sein kann, und verbindet die weltbildenden Möglichkeiten des Konzeptalbums mit dem Genre-verändernden Big-Tent-Pop von Michael Jackson und Prince in ihrer Blütezeit. 

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Monáe beschreibt „The ArchAndroid“ als ein „emotion picture“, ein Album mit einem Handlungsbogen, der wie ein Film in einem Zug erlebt werden soll. Auf diese Weise funktioniert es sicherlich, aber auf den ersten Blick ist es fast zu viel, um es auf einmal aufzunehmen. Beim ersten Hören geht es hauptsächlich darum, von der bloßen Existenz dieser unglaublich talentierten jungen Sängerin und ihrer übertriebenen Platte begeistert zu sein; Jede weitere Drehung offenbart die Tiefe ihrer Leistung. Die schiere musikalische Bandbreite – vom James Brown-Funk von „Tightrope“ bis zum englischen Pastoral-Folk von „Oh, Maker“ – ist faszinierend. So ist das exzellente „Cold War“ ein New Wave mit einer Prise Science-Fiction, „Locked Inside“ nimmt Michael Jackson aus der „Off the Wall“-Ära auf und „Come Alive“ (War of the Roses) schreit die 24-Jährige heiser über kreischende Gitarren. 

Einflüsse werden als Sprungbrett betrachtet und nicht mühsam bearbeitet, wobei lediglich „Make the Bus“ (eine Zusammenarbeit mit Of Montreal) den Fokus vom Star weg verlagert. Das Album endet mit dem achtminütigen, von Streichern durchdrungenen „BaBopByeYa“, einem Song, der am Rande der Lächerlichkeit steht, sich aber, wie das Album insgesamt, mit großer Souveränität im Zaum hält. Direkt darunter liegt der plätschernde Synth-Pop von „Wondaland“, so verspielt und rhythmisch saftig wie Tom Tom Club; das heimgesuchte Weltraumvolk von „57821“ (benannt nach Monáe’s Patientennummer); und die Kombination aus „Faster“ und „Locked Inside“, voller strotzender Energie mit einem New-Wave-Sprung, der sich in eine aufgewühlte Art von Verzweiflung verwandelt, die Michael Jackson würdig ist.

Und während bei vielen Konzeptalben die Gefahr groß ist, pompös, kryptisch und selbstgefällig zu wirken, bleiben die Dinge bei Monáe verspielt, lebendig und zugänglich. Es ist ein heikler Balanceakt, aber Monáe und ihre Band schaffen etwas, dass zu einem exzentrischen Durchbruch führt, der über seine Neuheit hinausgeht.

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Janelle Monáe – The ArchAndroid

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