LADY OF THE NIGHT von DONNA SUMMER ist ein Werk, das mehr neugierig macht, als restlos überzeugt, und dabei den Weg für eine faszinierende musikalische Reise ebnet.
In den Schatten der Nacht, wo Träume und Geheimnisse ineinanderfließen, taucht Donna Summer mit ihrem Debütalbum „Lady of the Night“ in die musikalische Szene ein. Veröffentlicht unter dem niederländischen Label Groovy Records und produziert von Giorgio Moroder und Pete Bellotte, wagt sich Summer an ein Werk, das wie ein Porträt von Sehnsucht und Selbstfindung anmutet. Dieses Album ist eine leise Erkundung, das den Glanz der späteren Disco-Epen nur erahnen lässt und trotzdem eine Welt von Geschichten entfaltet.
Das titelgebende Stück „Lady of the Night“ setzt den Ton für das Album: geheimnisvoll, leicht melancholisch und getragen von Summer’s warmer, erzählerischer Stimme. Der Song zeichnet das Bild einer Frau, die in der Dunkelheit lebt und dabei zugleich Stärke und Zerbrechlichkeit verkörpert. „Lady of the night, she’s a restless spirit in a timeless fight“, heißt es, und diese Worte scheinen nicht nur die Protagonistin, sondern auch die künstlerische Ausrichtung des Albums zu beschreiben.
Mit „Born to Die“ betritt Summer thematisch schweres Terrain. Der Song entfaltet eine sanfte Ballade, die durch ihre introspektiven Texte berührt. Die Produktion bleibt hier zurückhaltend und betont die Verletzlichkeit in Summer’s Stimme. „I was born to die, to live in sorrow,“ singt sie, während wir in eine stille Reflexion geführt werden. „Friends“ bringt eine überraschend heitere Note ins Album. Die beschwingte Melodie und die leichte Instrumentierung sorgen für einen willkommenen Kontrast.
Gleichzeitig wirkt diese stilistische Vielfalt manchmal inkonsistent. Songs wie „The Hostage“ mit ihrer dramatischen Storyline und eindringlichen Rhythmen zeigen die Experimentierfreude des Teams, während Tracks wie „Wounded“ weniger prägnant wirken und sich im Gesamtwerk verlieren. Die Studioarbeit unter Moroder und Bellotte versucht, verschiedene Elemente – Soul, Pop und Ansätze von Storytelling – in ein kohärentes Ganzes zu verweben. Diese Suche nach einer Identität lässt das Album manchmal unfokussiert wirken, was ihm gleichzeitig einen Charme des Werdens verleiht.
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