ELLIE GOULDING hat sich erfolgreich neu kalibriert und bietet mit ihrem neuesten Album HIGHER THAN HEAVEN eine unterhaltsame und energiegeladene Tanzplatte.
Ähnlich wie bei Ava Max’ „Diamonds & Dancefloors“ stellt Ellie Goulding Spaß statt Tiefe in den Vordergrund. Das Ergebnis ist eine Platte, die es erfrischend einfach hält. Nach dem exzellenten, aber langwierigen „Delirium“ von 2015 versuchte „Brightest Blue“ von 2020, zu schlau zu sein und ging mit einem merklichen Mangel an aufregenden Songs davon. Goulding’s neuestes Werk „Higher Than Heaven“ geht in die entgegengesetzte Richtung – es gibt selten einen Moment, um sich der schimmernden Synthesizer und elektrischen Gesangsdarbietungen zu entziehen. Ironischerweise könnte der schönste Moment des Albums tatsächlich einer seiner zurückhaltendsten sein: Die glänzende Gesangsdarbietung von „Love Goes On“ und seine grüblerische, hypnotische Hintergrundinstrumentierung mischen sich zu einem schillernden, bedeutsamen Effekt.
Die Produktion zeigt sich in ihrer glänzendsten Form, eröffnende Bops wie das sprudelnde „Midnight Dreams“ und – insbesondere – das klingende 80er-tastische „By The End Of The Night“ sind üppige Einstiegspunkte und bieten einige phänomenale Pop-Nervenkitzel. „Like A Saviour“ ist eine echte Hymne, Pop in seiner besten Form und höchst unterhaltsam. Wenn überhaupt, ist der Hauptfehler des Albums, dass es unerbittlich ist. Es gibt kaum einen Moment zum Atmen, eine Kavalkade von Pop-Nervenkitzel, die Ellie Goulding von ihrer besten Seite präsentiert. „Waiting For It“ senkt das Tempo leicht und bietet eine spartanische Vorlage gegen rauen Gesang. Ein weiterer Kritikpunkt sind die gelegentlich langweiligen Texte. Im Jahr 2023 muss kein Pop-Fan davon hören, dass eine Sängerin „foolishly in love“ ist oder ein Herz hat, das „beats like a drum“.
Zum Glück wartet Goulding auch mit einigen ohrenbetäubenden Zeilen auf, besonders auf „Let It Die“, einer eindrucksvollen Momentaufnahme einer toxischen Beziehung. „I give too much, you suck the life out of me“, singt sie. „I fill my cup to drink you into someone else“. Allerdings ist dies eher ein kleiner Schönheitsfehler als eine echte Achillesferse. „Higher Than Heaven“ mag nicht streng persönlich sein, aber es klingt definitiv nach einem Album, das mit Sorgfalt, Können und einer nicht geringen Portion Flair erstellt wurde. Im Kern ist „Higher Than Heaven“ damit eine glückselig reine und unverschämt unterhaltsame Pop-Platte.
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