RIO zeigt DURAN DURAN nicht nur auf dem Höhepunkt, sondern es ist auch ein Meisterwerk von taggetränktem, mit wuchtigen Frisuren und Schulterpolstern gefülltem, retro-futuristischem Vintage-Nachtclub-Spaß.
Von dem Cover über die Frisuren bis hin zum Gesamtdesign – und vor allem zur Musik – ist „Rio“ so repräsentativ für die 80er Jahre, wie es nur geht. Das Quintett integriert Ihren Sound nahezu perfekt. Die Rhythmussektion von John und Roger Taylor bietet sowohl Antriebsantrieb als auch subtiles Tempo. Man darf dabei nicht vergessen, „Rio“ ist erst Ihr zweites Album. Das Songwriting und die Produktion sind so scharf, das Spiel so engmaschig, die Rollen so klar definiert, dass man es kaum glauben kann. Man denke hier an das sorgfältige Nebeneinander von Andy Taylor’s kraftvoller Gitarre und Simon Le Bon’s kunstvollen Texten und Gesängen, oder an das brillante Zusammenspiel zwischen der großartigen, ernsthaft funkigen Rhythmus-Sektion von John Taylor und Roger Taylor zu Nick Rhodes‘ atmosphärischen, arpeggiertes Synthesizern.
Ihr erstes Album wurde von einer Gruppe gemacht, die ihre Vorbilder von David Bowie und Japan abschüttelte. In „Rio“ hat der Erfolgshunger der Band ihre Mischung aus Rock, Disco und Heartthrob Pop wirklich durchmischt. Man kann die 1980er Jahre nicht verstehen, ohne die beiden Songs „Rio“ und „Save a Prayer“ gehört zu haben – aber das Album hat noch besseres zu bieten. „Hungry Like The Wolf“ zeigt Duran Duran in ihrer lustvollsten, unsinnigsten Aufregung, das mythologisierende „Hold Back the Rain“ lädt den frühen Synth-Pop-Sound der Band auf und strafft ihn mit Snare Drums zu einem großartig schamlosen Effekt. „The Chauffeur“ ist der große Art Rock Höhepunkt: kryptisch, stattlich, in seiner Zeit versiegelt, aber klar definiert.
Andy Taylor’s muskulöse Riffs sorgen durchweg für feinen Rock Einschlag, Rhodes‘ Synths sorgen für den perfekten Glanz und Le Bon rundet ihn mit manchmal übermäßig kryptischen Texten ab, die dank seiner starken Leistung im Kontext immer noch gut klingen. Das einzige Problem dabei ist, dass Duran Duran das Album auf einer wohl zu hohen Spitze mit dem legendären Titeltrack begonnen haben, der eher nach „Hungry Like the Wolf“ hätte platziert werden sollen. Dennoch ist das Album absolut großartig – von Anfang bis Ende.
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