SOPHIE ELLIS-BEXTOR
Read My Lips

KLANGPROFIL: melancholisch KLANGSTART: August 2001


SOPHIE ELLIS-BEXTOR ist ein echter Popstar. Aber auf Grundlage dieses Debüts ist sie es nicht.

So wie sie es versäumt hat, sich der rituellen Peinlichkeit zu unterziehen, die mit dem großen Erfolg einhergeht, hat sich Sophie Ellis Bextor geweigert, die Art Samstagabend-mit-den-Mädels-Pop zu produzieren, den man sich von „Read My Lips“ vorstellen würde. Stattdessen handelt es sich hier um eine Sammlung aus Disco der 1970er Jahre, elektronischer Musik der 1980er Jahre und undefinierbarem Drama, das man wie einen tollwütigen Hund mit Faszination, aber äußerster Vorsicht angehen sollte.

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Die Pop-Ethik ist beim eröffnenden Track „Take Me Home“ intakt, der das Beste aus Ellis Bextor’s einzigartiger Gesangsphrasierung macht. „Ta-ake me home, Ta-ake me ho-o-ome“, singt sie, ihre Worte werden auf eine Weise ausgesprochen, die an Audrey Hepburn’s Eliza Doolittle erinnert, ein gut sprechendes Mädchen, dessen Vokale aus der Gosse kommen. Es ist ein recht angenehmes Lied, obwohl Ellis Bextor eher müde als sexy klingt, ebenso wie die darüber verschmierte Produktion von Stock Aitken und Waterman.

Es ist der unverwechselbare Sound der frühen 1980er Jahre, der auf „Read My Lips“ vorherrscht. Diese Lieder existieren im Hinterland zwischen Schlafzimmer und Club: Die Musik ist ein seltsamer Mix aus Stilen, während Sophie den Glamour der Popwelt sucht und gleichzeitig zu glauben scheint, dass er ihre Hände beflecken würde. Wenn Ellis Bextor sich ein wenig gehen lässt, strahlt sie. „Move this Mountain“ verrät eine gewisse menschliche Emotion, ein Hauch von Unsicherheit, der die schmollende Zurückhaltung und den Stil versüßt. 

Noch besser ist der Disco-Groove von „Murder on the Dancefloor“, der „Groovejet“ mit Abstand am nächsten kommt. „Final Move“ ist eine gedämpftere Version mit einem ähnlichen Kaleidoskop-Synthesizer. Bemerkenswert ist auch Ellis-Bextor’s englischer Akzent, insbesondere bei „By Chance“. Dank dieses Albums entdecken wir eine der elegantesten britischen Sängerinnen, mit der größten Persönlichkeit und dem größten Sinn für Humor, sowie ein Beispiel für die perfekte Aussprache des britischen Akzents.

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Sophie Ellis-Bextor – Read My Lips

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