
MADONNA
MADONNA gelingt eine künstlerisch faszinierende Hommage, die zeigt, wie wandelbar sie bleibt. I’M BREATHLESS ist kein reines Popalbum, sondern ein dekadenter Ausflug in eine andere Ära.
Mit „I’m Breathless“ lädt Madonna zu einer schillernden Reise in die Welt von Glanz und Theatralik ein. Das Album, inspiriert von ihrer Rolle als Breathless Mahoney im Film Dick Tracy, erscheint unter dem Banner von Sire Records und Warner Bros. Es stellt eine mutige Abkehr von ihrer bisherigen Pop-Dominanz dar, eine Einladung, eine andere Facette ihres künstlerischen Schaffens zu entdecken. Die Studioarbeit vereint Madonna mit Stephen Sondheim, einem Titanen des musikalischen Theaters, und Patrick Leonard, ihrem langjährigen kreativen Partner. Diese Kombination führt zu einem Werk, das den Glamour und die Dramatik der 1930er-Jahre in die moderne Popwelt transportiert. Die Aufnahmen setzen auf opulente Arrangements, bei denen Bläsersektionen, Klavierklänge und Jazz-inspirierte Rhythmen dominieren.
„Vogue“, der unvergleichliche Höhepunkt des Albums, gleitet über eine minimalistische House-Produktion, während Madonna eine Ode an Ikonen der Filmgeschichte singt: „Greta Garbo and Monroe / Dietrich and DiMaggio“. Der Song funktioniert wie ein Spiegel für die gesellschaftliche Sehnsucht nach Glamour und Perfektion. In „Sooner or Later“, das mit einem Oscar für Sondheim’s Komposition ausgezeichnet wurde, verwandelt sich Madonna in eine rauchige Chanteuse. Die Zeilen „Sooner or later, you’re gonna be mine“ flüstern wie ein Versprechen, das gleichermaßen verführerisch und gefährlich wirkt. „Something to Remember“ bietet eine sanfte Ballade, in der Madonna’s Stimme von einer verletzlichen Ehrlichkeit durchzogen ist.
„More“ und „Hanky Panky“ dagegen kokettieren mit Leichtigkeit und frecher Doppeldeutigkeit, wobei letztere mit dem augenzwinkernden Refrain „Nothing like a good spanky“ provoziert und amüsiert. Die stilistische Vielfalt des Albums ist zugleich seine Stärke und Schwäche. Während uns einige Tracks in ihren Bann ziehen, wirken andere wie Szenen, die für die Bühne gedacht sind, ohne im musikalischen Kontext vollständig zu überzeugen. Und so ist „I’m Breathless“ am Ende kein reines Popalbum, sondern ein dekadenter Ausflug in eine andere Ära, der den Atem anhalten lässt – wenn auch nicht ohne einen Hauch von Unvollkommenheit.
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