EMMY THE GREAT
Second Love

GENRE: Indie Pop KLANGSTART: März 2016


Während EMMY THE GREAT bisher hauptsächlich sehr persönliche Geschichten über Herzschmerz und Religion vor folkigen Hintergründen auf Lager hatte, hat sie die letzte Zeit eindeutig damit verbracht, neue Einflüsse und Ideen aufzunehmen. Die Akustikgitarre wird mittlerweile sparsam eingesetzt, die minimalistischen Songs setzen zunehmend auf bissige Beats, bearbeitete Synths und Bässe.

Auf „Second Love“ wandert die umherziehende Wanderin Emma-Lee Moss weiter in die postmoderne Musikalität vor, mit thematisch gesprochenen Analysen von Technologie und ihrer Wirkung auf die Welt in Bezug auf Liebe und Herzschmerz. „Love is the answer in the end“, singt sie auf „Hyperlink“ und vermenschlicht damit die von FKA Twigs und Alt-J bevorzugten computergemilderten Klänge. Ihre romantischen Nuancen schaffen Leben und Menschlichkeit. „Swimming Pool“ mit Tom Fleming der Wild Beasts speist eine Phantom-Flamenco-Gitarre durch einen synthetischen Filter, während Emmy flüstert: “Now I’ve seen you here I don’t know how I even used to be alive.”

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„Algorithm“ beschreibt die Liebe als „pumping through my heart like an algorithm“, während „Phoenixes“ eine herausragend rührende Ode an die Jugendfreundschaft ist  (“We thought that weight-loss was survival/we thought that Vogue was French for Bible”) und auch ein sehr guter geradliniger Akustik-Track hätte sein können. Stattdessen erhält es Ebenen behandelter Gitarren- und Roboter-Backing-Vocals, die eine Stille erzeugen, die die emotionale Wirkung des Songs verstärkt. Es zeigt die Qualitäten des Albums als Ganzes. Im hinteren Drittel stockt das Album dagegen etwas. „Shadowlawns“ ist abstrakter und weniger unmittelbar als die besseren Tracks. Es schließt jedoch stark mit „Part of Me Lost In You“. 

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Nachdem sie den größten Teil ihrer Karriere mit einer hochgezogenen Augenbraue in Richtung Romantik verbracht hat, ist dies einer der seltenen Fälle bei „Second Love“, in denen sie sich so verletzlich fühlt wie zuletzt mit 24. Emmy sagte, dass es ein Witz war, sich selbst „the Great“ zu nennen – aber so wie sie vorgeht, könnte sie sich ihren Titel schon bald verdient haben.

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