DUFFY
Endlessly

GENRE: Indie Pop / Pop, Soul, Funk KLANGSTART: November 2010


Gewöhnungsbedürftig fanden wir das erste Mal mit ‘ Well Well Well ‘, dem neuen Song von Duffy. Kratzig und Eingängigkeit als Attribut, auf welches man an dieser Stelle gerne hätten verzichten können. Das immer wiederkehrende “Well well well” hatte dann aber schlussendlich doch gewonnen und stürmte unsere Gehörgänge, bei dieser Stimme ist lange Gegenwehr aber auch wirklich ein aussichtsloses Unterfangen. Und das meinen wir zur Abwechslung durchaus positiv. Der Song will uns zwar auch weiterhin nicht richtig erschließen, doch dafür gibt es nun die Gelegenheit den Rest Ihrer Tracks aus dem neuen Album anzuhören. ‚ Endlessly ‚ ist der Nachfolger zu Ihrem Erfolgsdebüt ‚ Rockferry ‚ und taucht dieses Mal tief in den 60er Jahre Pop Soul ein. Und so schwimmen wir nach den ersten Sekunden zu ‚ My Boy ‚ inmitten glänzender Nostalgie, während es sich hierbei um eine klare Einstiegsdroge für Fans handelt, die nicht mit Petula Clark And Dusty Springfield aufgewachsen sind.

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Auch wird das neue Album definitiv nicht den Erfolg aus vergangener Zeit wiederholen können. Die erste Single bleibt anstrengend und auch Ihre Stimme (ohne Zweifel gehört diese zu den markantesten der letzten Jahre) wird die Geschmäcker in zwei Hälften teilen. Retro ist das neue Bewusstsein für Trendsetter von Morgen. Zumindest war es das einmal. Die sechziger Jahre boomen und so wurde natürlich auch bei Duffy penibel darauf geachtet, alles in liebevoller Retro-Optik zu gestalten. Leider wirken die Songs zu sehr danach abgerichtet und auch die Einflüsse scheinen beschränkt: vieles darauf klingt materiell authentisch, jedoch substanzlos. Überhaupt wirkt ‚ Endlessly ‚ wie eine weitere Kopie des klassischen Girlgroup Sounds und behält sich diese Eigenschaft über die gesamte Platte bei.

Die Produktion dagegen ist knackig und lässt in dieser Beziehung keine Wünsche unerfüllt. ‚ Hard For The Heart ‚ wurde wohl unbewusst an ‚ The Scientist ‚ von Coldplay angelehnt und gehört mit seiner kreisförmiger Melodie und seinem einfachen Strickmuster ironischerweise zum Besten, was man auf ‚ Endlessly ‚ zu hören bekommt. Insgesamt muss das zweite Studioalbum zurückstecken. Zwar sind eingängige Momente vorhanden und auch die Emotionalität wirkt überzeugend, doch am Ende bleibt die Platte nur eine schöne Beilage mit manchen Reizen, die aber in unserer Wegwerfgesellschaft nur von kurzer Lebensdauer sein werden.

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