DONNA SUMMER
Love to Love You Baby

KLANGSTART: August 1975


LOVE TO LOVE YOU BABY von DONNA SUMMER bleibt ein faszinierender Auftakt für eine Karriere, die sicherlich noch viele Überraschungen bereithält.

In einer Zeit, in der Musik zunehmend als Spiegel gesellschaftlicher Dynamiken agiert, tritt Donna Summer mit ihrem Album „Love To Love You Baby“ ins Rampenlicht. Es ist eine Ode an die Sinnlichkeit, verpackt in betörende Klanglandschaften, die Disco als universales Erlebnis definieren wollen. Casablanca Records, unter der Leitung des visionären Neil Bogart, präsentiert hier ein Werk, das weit über bloße Tanzmusik hinausgeht. Summer, in enger Zusammenarbeit mit Giorgio Moroder und Pete Bellotte, erschafft eine Platte, die zugleich betörend, provokativ und hypnotisch wirkt.

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Das titelgebende Stück „Love To Love You Baby“ eröffnet das Album wie eine Nacht voller Geheimnisse. Über 16 Minuten entfaltet sich eine erotische Sinfonie, die mit jedem Takt eine neue Facette sinnlicher Erfahrung offenbart. Summer’s flüsternder Gesang verschmilzt mit einem minimalistischen Groove, der uns in eine Art musikalischen Rausch versetzt. „Love to love you, baby“ wird zum Mantra, das sowohl Verführung als auch Hingabe signalisiert. Die Studioarbeit legt hier besonderen Wert auf Raum und Atmosphäre; jedes Seufzen und jeder Klang erhält eine fast körperliche Präsenz.

Neben dem epischen Eröffnungstrack präsentiert „Love To Love You Baby“ weitere Tracks, die Summer’s Vielseitigkeit und Moroder’s Innovationsgeist unterstreichen. „Full of Emptiness“ bringt eine unerwartet melancholische Note ein, mit Texten wie „My heart is full of emptiness, it’s longing for your tenderness“, die introspektive Momente schaffen. Die Produktion bleibt dabei stets klar und auf den Punkt, was Summer’s Stimme erlaubt, ihre volle Wirkung zu entfalten. „Whispering Waves“ experimentiert mit träumerischen Synthesizern und subtilen Rhythmen, die an eine Welle erinnern, die unaufhaltsam an den Strand schlägt. 

Die Entstehung des Albums zeigt eine mutige Vision. Neil Bogart’s Einfluss, gepaart mit Moroder’s elektronischem Pioniergeist, führt zu einem Werk, das neue Wege beschreiten will. Summer selbst nimmt die Rolle einer Erzählerin an, deren Stimme die Brücke zwischen menschlicher Emotion und technologischer Präzision schlägt. Diese Mischung macht das Album zu einem Meilenstein, auch wenn der Fokus auf das Erotische möglicherweise für manche als überbetont erscheint.



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