Wie sich herausstellt, ist das siebte Studioalbum von BRITNEY SPEARS teils erfolgreich, teils scheitert es erstaunlich und vermischt einige ihrer allerbesten Songs mit scheußlichen Blackouts.
Im Wesentlichen ist „Femme Fatale“ ein saubereres, klassischeres Remake vom grell-düsteren „Blackout“ und ein Paradies für Produzenten, jeder Song geschmückt mit gestrecktem Gesang, glasigen Keyboards und eindringlichen Beats, die alle in hyperaktiven Arrangements zusammenkommen, die sich alle fünf Sekunden ändern. Klanglich hat es alles außer Hooks, entweder im Rhythmus oder in der Melodie; alles ist oberflächlich, getrieben vom Klang und geformt durch hypersexuelle Texte, die Britney lustlos singt. Ihr Name und ihr Gesicht sind auf dem Cover zu sehen, aber sie steht nicht im Mittelpunkt des Albums; sie ist nirgendwo im Geschrei von Dr. Luke, will.i.am, Bloodshy, Shellback und Max Martin zu finden; Sie ist ein schwarzes Loch voller Charisma, das alles aufsaugt.
Das soll nicht heißen, dass „Femme Fatale“ ein Totalausfall ist. Im besten Fall kommen die Produzenten zur Rettung, was sie bei „Circus“ merklich versäumt haben, einem Album, das seine alles-normal-hier-gibt-es-nichts-zu-sehen-Botschaft wiederholt, indem es an den Standard-Pop-Einstellungen festhält, anstatt Risiken einzugehen. Obwohl es sicherlich einige unauffällige Sachen anbieten kann, insbesondere „Seal It With a Kiss“ und „I Wanna Go“, ist es zahlenmäßig in der Überzahl von Tracks, bei denen die Musik durchaus ansprechend ausfällt. Der Dubstep-Einfluss kehrt sowohl bei „Hold It Against Me“ zurück – mit einem aufregenden, schleifenden Breakdown inmitten der verzerrten Beats und Rave-Synths – als auch bei „Inside Out“, das im patentierten Half-Speed-Rhythmus des Genres dahin schlingert.
Selbst in einem veränderten Popklima, das seine Schwächen deutlicher denn je zeigt, kann „Femme Fatale“ nur schwer als Erfolg bezeichnet werden: Trotz und nicht wegen der Frau, deren Name auf dem Cover zu sehen ist. Im besten Fall klingt es wie eine Party zu einem topaktuellen Pop-Soundtrack. Die Frage, was Britney Spears genau zu diesem Soundtrack beiträgt, bleibt so unwägbar wie eh und je.
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