BRANDY
Full Moon

GENRE: Pop / R&B KLANGSTART: März 2002


FULL MOON zeigt die nun erwachsene Sängerin BRANDY in ihrer ganzen unabhängigen Weiblichkeit.

Nachdem ihre Fernsehshow „Moesha“ nun nicht mehr produziert wird, hat Brandy den Fokus wieder auf ihre Musik verlagert. Mit einer Crew begabter Produzenten, Keith Crouch, LaShawn Daniels, dem mächtigen Rodney „Darkchild“ Jerkins und ihrem jetzigen Ehemann Robert Smith, serviert „Full Moon“ ein großes Stück R&B-Kuchen, der mit Honig, Nüssen und braunem Zucker garniert ist. „Full Moon“ ist in erster Linie eine maximalistische Platte: große Stimmungen und Gefühle, ein Füllhorn an Effekten und Tönen und Klicks und Klacks zum Anhören und verdammt viele Songs, auf die diese Klänge verteilt sind (sehr zum Nachteil des viel zu langsamen Schlussteils). 

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Brandy’s Texte handeln von ersten und verlorenen Lieben und scheinen Romantik immer als eine Art unbeschreibliche Kraft zu betonen, an der beide Parteien teilhaben, die aber nicht auf ihre individuellen Emotionen reduziert werden kann. Der wunderbare Titelsong formalisiert die Behauptung der Sängerin, dass es „must be a full moon“, und hilft, die Energie des ersten Blicks zwischen ihr und ihrem Adressaten zu erzeugen, indem er die Elemente mit Eifer ordnet, schnell arpeggierende Hörner und gleitende Synth-Basslines und Millionen kleiner Brandy’s, die alle zusammen schwingen wie die Bewegung der Gezeiten an einem verlassenen Strand im Morgengrauen.

Das sonnige „All in Me“ dreht eine Helix aus Sticatto-Beats, Glockenspiel und Streichern, die nur durch eine kitschige Schnellfeuer-Bridge à la Sisqo’s „Thong Song“ gedämpft wird. Ein Großteil des Albums (vom luftigen Pop von „Apart“ bis zum leichten Hip-Hop von „Can We“) ist mit einem futuristischen Teig aus klumpigen Blips und Piepsern überzogen. Abgesehen von Matsch und Brei sind es die Uptempo-Stücke, die der Platte die Killermomente verleihen, und nicht überraschend ist Rodney Jerkins jedes Mal am Ruder. Stotternde Elektrobasslinien und knackige Drums treiben Titel wie „I Thought“ weg vom traditionellen R&B-Sound in eine neue Arena. 

Darkchild’s futuristischer Jam zu „What About Us?“ muss hier der Höhepunkt sein, ein toller Gesangs-Hook und eine knallharte B-Line heben den Track auf eine Stufe mit „I’m A Slave 4 U“ von Britney Spears. Brandy’s sanfter Gesangsstil ist immer noch ihre Stärke und wenn der Erfolg der ersten Single des Albums ein Hinweis ist, scheint die erwachsen gewordene Brandy gerade ihren endgültigen Übergang vom Sitzen in ihrem Zimmer zum Sitzen auf dem Gipfel der Welt zu vollziehen.

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