Mega Bog – Happy Together

Kategorie: Albums, Experimental, Jazz

KLANGSTART: Februar 2017

In Anbetracht der Vielfältigkeit des Personals und seiner langen Entstehungszeit ist HAPPY TOGETHER von MEGA BOG ein bemerkenswert konsistentes und vollständiges Album, das am tiefsten eindringt, wenn man es vom Anfang bis zum Ende erlebt.

Mega Bog ist das in Seattle und Brooklyn ansässige Projekt von Erin Birgy und ihrem fröhlichen Spielerteam. Gemeinsam haben sie die Macht, das Alltägliche in jazzige Wunderländer zu verwandeln. Das zweite Album „Happy Together“ brodelt und wimmelt vor Abstraktion, ohne jemals übertrieben zu wirken. Birgy huscht durch einen Klang, der sowohl vertraut als auch fern ist. Mega Bog beschwört oft den Geist von David Bowie mit rätselhaften Texten und einem Hauch von Glamour, der konkret auf Gitarrenmusik basiert. Es ist im besten Sinne abgefahren. „Happy Together“ beginnt mit einem schwindelerregenden Gefühl, vergleichbar mit dem Sturz in ein Kaninchenloch.

Apple Music – Cookies nötig.

Es ist eine unglaubliche Mischung aus bedrohlicher Atmosphäre und gemütlichem Zurücklehnen mit hängenden Augenlidern. „Marianne“ klopft zweimal an der Tür und ein Ballon steigt in einen strahlend blauen Himmel auf. Der Bass wirbelt und stolpert abseits des Songs, verliert aber nie an Boden. Ein Fluss, ein Bach, irgendwo etwas Wasser. Es zieht sich durch jeden Titel von „Happy Together“ und stillt unseren Durst. Zeilen werden nicht einfach nur gesungen – es gibt Forderungen, Bitten, Vorschläge, Beobachtungen, Grübeleien und Schlaflieder. Die Vielseitigkeit von Erin Birgy’s Stimme kennt keine Grenzen. Es ist wirklich wild und frei.

Bandcamp-Player – Cookies nötig.

Während die Pop-Rock-Chromosomen „Happy Together“ sicherlich auf eine zufriedenstellende Art und Weise unterstreichen, trägt Mega Bog’s bewusste Einbeziehung dissonanter experimenteller Gene in „Black Rose“ dazu bei, einen auf den Kopf gestellten Spielzeugladen voller Sounds aufzubauen. „192014“ klingt mit kreischendem Saxofon, riffelnden Gitarren und dem Puls eines funkigen Basses, der wie ein Heranwachsender in einem gestohlenen Auto herumrast. Mit seinem schlanken und ausgewogenen Ansatz strahlt Mega Bog am hellsten, wenn jeder an die Reihe kommt.

„Happy Together“ zeigt sich mit „Worst Way“ von seiner coolsten und verletzlichsten Seite. Der Titel erinnert unaufhörlich an „Nightclubbing“ von Iggy Pop, einem spärlichen, postnuklearen Singalong über „wild“ und „brand-new dances like the nuclear bomb“. Wenn Birgy ein cooles „yeah“ als Interpunktion zu der Erklärung abgibt, dass „it’s the worst pain, it’s gotta be the worst pain“, entsteht ein echtes Gefühl der Transformation, das wertvoller ist als die Übertragung von atomaren Kriegsexplosionen auf die Tanzfläche, von dem Iggy singt. Es ist die Umwandlung des Schmerzes und seiner Reflexion in Gewissheit und Erfahrung. Diese Transformationsqualität ist es, in der Mega Bog gedeiht.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.