Vor drei Jahren riss QUEEN LATIFAH die Rap-Welt auseinander, indem sie Macho-Rapperinnen mit ihren schnellen und wütenden feministischen Reimen aufs Maul schlug und sie mit Groove-lastigen Rhythmen und harten Street-Beats bis unter die Gürtellinie traf.
Rap wartete immer auf eine Queen Latifah. Vorreiter wie Roxanne Shante, Salt-N-Pepa und MC Lyte zerstreuten die ersten Zweifel daran, was Frauen mit Hip-Hop anfangen könnten, und es blieb noch viel zu tun. Latifah war dieser Aufgabe gewachsen. Mit stolzer Haltung und ihren charakteristischen Khepresh-Kronen verkörperte sie die weibliche Mystik, die die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zog, und die Fähigkeit zum Rappen, die ihr Respekt einbrachte. Nachdem sie diese Aufmerksamkeit erlangt hatte, behauptete sie in ihrem Eröffnungsstatement „All Hail the Queen“ (1989), dass Frauen keine Hip-Hop-Neuheiten seien. Neben den Partyhits „Dance for Me“ und „Come into My House“ bewies sie ihr Können mit bahnbrechenden Songs wie „Evil That Men Do“ und „Ladies First“.
Zwei Jahre später kehrt Latifah mit „Nature of a Sista’“ in würdevoller Manier auf ihre Bühne zurück, einer von Positivität dominierten Reihe aus R&B, Dance, Funk und Reggae, die die Grenzen des Hip-Hop auf die Probe stellen. Wie schon auf ihrem ersten Album zeigt Latifah, dass sie im Kampf mit fast jedem Rapper, egal ob männlich oder weiblich, mithalten kann. Und das positive Image, das sie vermittelt, ist sicherlich lobenswert. Hier ist eine Frau, die Sexismus ablehnt, aber nicht Sex. Bei Latifah geht es um mehr als nur Geschlechterpolitik. Sie schnurrt bei einigen der langsameren Titel des Albums und beschleunigt dann das Tempo bei „Sexy Fancy“ im Ragamuffin-Stil, was zeigt, dass Queen Latifah gleichzeitig hartnäckig und verspielt sein kann.
Vielleicht wird „Nature of a Sista’“ mit seiner Authentizität und seinem Ehrgeiz nicht jedermanns Geschmack treffen. Wenn dies jedoch die Vorlage ist, um zur Ikone zu werden, sollte die nächste Frau, die sich ein Mikrofon schnappt, besser Zeile für Zeile ihrem Spielbuch folgen.
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