MARISSA NADLERs sanfte, eindringliche Stimme singt immer noch knochenharte Geschichten über gescheiterte Liebe – gebrochen, unerwidert, verloren.
Auf den ersten Blick scheint Marissa Nadler’s „Songs III: Bird on the Water“ nicht besonders bemerkenswert zu sein. Es ist ein 12-Track-Trennungsalbum, das Nadler’s allgegenwärtige Einsamkeit detailliert beschreibt, ihre sanfte Gitarre im Fingerstil, ergänzt durch Cello, Percussion, Mandoline, Synthesizer und E-Gitarren. Ihre Stimme ist von Anfang an bemerkenswert – eine traurige, heisere Stimme, die mit Leichtigkeit zu perfekten Noten aufsteigt. Auf diesem Album mit 11 Liedern sind zehn Originale, und das einzige Cover ist entmutigend: Leonard Cohen’s „Famous Blue Raincoat“, das den Worten des Songwriters und sogar der hervorragenden Interpretation von Jennifer Warnes eine neue Bedeutung verleiht.
Die herausragenden Titel – obwohl alle ausgezeichnet, zutiefst bewegend und emotional angespannt – sind „Feathers“, „Diamond Heart“, „Silvia“ und „Mexican Summer“. Sie sprechen von Verlust, Tod, Trauer, gebrochener Liebe, Übertretung und dem Anschein, sich zwischen diesen sehr starken Emotionen frei bewegen zu können, während sie von ihnen so geprägt wird: Ihre Weltanschauung und die Sicht ihres Herzens werden nicht nur von ihnen geprägt, aber untrennbar mit ihnen verbunden. Nadler hat hier eine Liedsuite geschrieben, die ihre stärksten Gaben voll zum Ausdruck bringt: Sie muss nie nach Noten greifen, nur um den Mund zu öffnen und sie langsam und zielstrebig wie Honig zu ergießen.
Textlich ist „Song III: Bird on the Water“ von verblüffend lebendigen Bildern durchzogen. Nadler hat die Gabe, das Vertraute sowohl fremd als auch das Fremde vertraut zu machen; In der Welt ihrer Lieder vermischen sich die Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser mit Haut, Knochen, Haaren und Blut. Es ist auch eine äußerst weibliche Welt, in der „I thought of you each time I tore off my gown“ („Diamond Heart“), „I’m going to buy you a red dress and put feathers in your hair“ („Silvia “) und „she died all alone with her feathers and bows“ („Leather Made Shoes“). Nadler’s Texte entledigen sich der äußeren Anzeichen von Bescheidenheit und Anstand und verschmelzen Liebe, Sex und Tod zu einem schwindelerregenden Strom fieberhafter Erotik.
Wer nach einer jungen Joni Mitchell oder Joanna Newsom sucht, sollte woanders suchen. Verstörend, wunderschön und unvergesslich – „Song III: Bird on the Water“ gehört zu den bisher fesselndsten Aufnahmen des Jahres 2007 und setzt einen neuen Höchststand für diesen scheinbar grenzenlosen Songwriterin.
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