LAURA VEIRS
Saltbreakers

GENRE: Folk KLANGSTART: März 2007


Das neue Album SALTBREAKERS stellt eine LAURA VEIRS dar, die ihr klangliches Vokabular ständig erweitert, auch wenn sie in dem schwelgt, was in der Vergangenheit erfolgreich für sie gearbeitet hat.

Die dritte Platte der gebildeten Folk-inspirierten Indie-Rockerin Laura Veirs ist voll von emotionalen Höhen und Tiefen, um selbst den temperamentvollsten Musikfan zufrieden zu stellen. Beim ersten Hören fühlt sich „Saltbreakers“ deutlich weniger kalt an als „Year of Meteors“ von 2005, aber weitere Drehungen enthüllen einen dunklen Kern, der nur zeitweise Wärme ausstrahlt. Es ist ein Gesetz der musikalischen Physik, dass die Wiederbelebung jedes Sounds einen anfänglichen Ausbruch momentaner Verheißung mit sich bringt, gefolgt von einer Flut schwacher Imitationen, die daran erinnern, warum das wiederauferstandene Genre überhaupt jemals gekreuzigt wurde. Auf jede Künstlerin und Künstler, die sich von der künstlerischen Seite des Singer-Songwriter-Spielbuchs inspirieren lassen, sei es durch die erneute Betonung des Geschichtenerzählens in Texten oder barocken Arrangements, gibt es 9, die versuchen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Glücklicherweise ist Laura Veirs keine Musikerin aus dieser letztgenannten Gruppe. 

Apple Music – Cookies nötig.

Ein Teil davon kann auf Veirs‘ meisterhaftem Umgang mit Bildern zugeschrieben werden, ein Talent, das sie mit jeder Veröffentlichung schrittweise einsetzt. Das aus dem Nordwesten stammende Wasser, insbesondere das ozeanische, neigt dazu, sich in jeden Song einzuschleichen und feuchte Fußspuren zu hinterlassen, die sich bis zur allerletzten Note im Zickzack durch den Kopf der Zuhörer ziehen. Sowohl neue als auch zurückgezogene Beziehungen werfen einen langen Schatten, besonders auf die ersten drei Songs – die einfache, fingergezupfte Gitarre und die träge Bratsche im großartigen „Ocean Night Song“ würzen die Lyrik „I wonder ‚bout the herds of the sea/If they will hurt or if they will help me“ mit fachmännisch dosierter Melancholie. Es ist jedoch nicht alles Selbstbeobachtung und Händeringen, wie der mitreißende und unglaublich eingängige Titelsong. In „Saltbreakers“ geht Veirs auch klanglich weiter, experimentiert mit männlichem Background-Gesang, Chorarrangements (auf dem lieblichen „To The Country“) und subtilen Bläsern. 

Bandcamp-Player – Cookies nötig.

Diese Elemente fügen dem etablierten Sound von Veirs neue Ebenen hinzu, während sie ihr charakteristisches intimes Gefühl beibehalten. Das einzige kleine Stolpern ist der mit Hall beladene Track „Phantom Mountain“, der trotz einer eingängigen Grunge-Gitarren-Hook inmitten der unnachgiebigen Sanftheit des Rests des Albums irritiert. Trotzdem ist „Saltbreakers“ außergewöhnlich stark und zeigt, dass Veirs mehr als nur poetische Launen im Ärmel hat.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.



Apple Music – Cookies nötig.