Die Trostlosigkeit und der reduzierte Sound von THE GROTTO bedeuten, dass es wahrscheinlich nicht das beste Album für die Uneingeweihte ist, um KRISTIN HERSH kennenzulernen.
Es scheint, als ob Kristin Hersh dieses Jahr die Idee der Extreme erkundet. Neben dem reformierten Album „Throwing Muses“ (das am selben Tag veröffentlicht wurde) hat sie auch ihr sechstes Soloalbum veröffentlicht. Laut Hersh sind beide miteinander verbunden, da sie beide im selben Jahr in Rhode Island aufgenommen wurden. Das ist aber auch schon alles, was die Ähnlichkeit angeht. Wo die Muses laut und kompromisslos sind, herrscht in „The Grotto“ Stille, über der ein tiefes Gefühl der Melancholie schwebt. Tatsächlich scheint Hersh zum Sound ihres Debüt-Soloalbums „Hips And Makers“ zurückgekehrt zu sein. Während bei späteren Songs wie „Sky Motel“ und „Sunny Border Blue“ elektrische Gitarren zum Einsatz kamen, wird Hersh’s Stimme bei „The Grotto“ von einer gezupften Akustikgitarre, einem Klavier und gelegentlich einer Geige begleitet.
Ihre raue Stimme im Kontrast zur sanft klingenden Akustikgitarre lässt eine düstere, sogar rührselige Platte erwarten. Aber das kann von dem ablenken, was es großartig macht: seine Mehrdeutigkeit, die Art und Weise, wie sie sich in so seltsam persönlichen Worten ausdrückt, sich aber nie auf einen emotionalen Ton einlässt. Sie verwebt häusliche Themen (Familie, Liebe und Ehe, Alkohol, Kindererziehung) in Stücken, die so für sich selbst stehen, dass es fast einfacher ist, sie einzeln zu betrachten als als Album. Hersh sieht hilflos zu, wie ihr Beziehungen durch die Finger gleiten wie die plätschernden, aber unangenehmen Melodien. Vom Niedergang von „Sno Cat“ nach dem Streit bis zum allzu beschreibenden „Vanishing Twin“ gleitet Hersh über die schimmernden Melodien hinweg und schafft es nie ganz, sich mit ihrer Schönheit zufrieden zu geben.
Ob sie rockt oder nach innen schaut, Hersh bleibt einzigartig konträr.
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