JONI MITCHELL beschrieb Freiheit einmal als den „luxury of being able to follow the path of the heart“. Sie ist diesem Weg gefolgt; JONI MITCHELL AT NEWPORT ist ihre Siegesrunde.
Was wird am meisten zur Legende? Zum einen ist es die angekündigte Rückkehr zum Newport Folk Festival zum ersten Mal seit 53 Jahren, um mit den leidenschaftlichsten Künstlern und Bewunderern aufzutreten und gleichzeitig zeitlose Klassiker mit einer Menge begeisterter und emotionaler Fans zu teilen. Joni Mitchell tat genau das, als sie letztes Jahr überraschend beim Newport Folk Festival auftrat und eine Rückkehr auf die Bühne schaffte, die nur wenige Menschen jemals für möglich gehalten hätten, nachdem ein Aneurysma beinahe zu einer Lähmung geführt hatte, das nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihr eigenes Leben selbst zu beenden drohte.
Folglich war es geradezu ein Wunder, als sie aus den Kulissen trat, angeblich für etwas, das als „Joni Jam“ angekündigt wurde, sich aber als süßes Ständchen der Frau selbst herausstellte. Sie saß auf einem ihrer Statur angemessenen Thron und wurde von Brandi Carlile, Lucius, Taylor Goldsmith von Dawes, Allison Russell, dem Schlagzeuger Matt Chamberlain, Blake Mills, Marcus Mumford und einer Vielzahl verschiedener Künstlerinnen und Künstler herzlich unterstützt. Und obwohl die meisten von uns nicht persönlich dabei waren, sind die Emotionen und das Gefühl der Gemeinschaft und Kontinuität immer noch in jeder Note und Nuance dieses außergewöhnlichen akustischen Dokuments spürbar.
Die Arrangements tragen, auch wenn sie klar definiert sind, zwangsläufig eine improvisatorische Energie in sich. Schließlich muss alles zu Mitchell zurückkommen, die immer noch auf wundersame Weise scharfsinnig ist, aber stark von der Unterstützung der Musiker um sie herum profitiert. Zwar gibt es flüchtige Momente, die sich beschäftigt, ablenkend oder sogar überflüssig anfühlen (am Ende einer schillernden Interpretation von „Shine“ singt Carlile „we’re not gonna resolve it, ‚cause Joni would never resolve it“, womit Carlile den Song entwertet). Doch werden diese Momente immer durch wunderschöne Gesangslinien, rhythmische Schnörkel oder – das Beste von allem – Mitchell’s ansteckendes Lachen ausgeglichen.
Es fühlt sich lächerlich an, über die Arrangements dieser Auftritte nachzudenken, wenn man Mitchell’s Freude spürt und sich daran erinnert, dass das alles ein kleines Wunder ist: Mitchell’s Existenz, dieser Auftritt, diese Lieder. George Gershwin’s „Summertime“ bietet einen reumütigen Rückblick. Die Jahre vergehen für The Circle Game. „Both Sides Now“ hat die Eindringlichkeit einer 79-Jährigen, die Worte singt, die sie im Alter von 23 Jahren geschrieben hat. Es wird nicht mit Bedauern, sondern mit Wärme gesungen, in dem Wissen, dass der Sonnenschein und die Stürme des Lebens uns zu dem machen, was wir sind.
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