INDIDAN OCEAN ist ein Album, auf dem vollgepackte Offenbarungen auf den mühelosesten Rhythmen reiten; eine präzise Nachbildung historischer Schauplätze, die durch den Charakter von FRAZEY FORD’s Stimme und die Qualität ihrer Songs einen neuen Dreh erhält.
Frazey Ford, die „Indian Ocean“ in den Royal Studios von Memphis aufnahm, sagte, sie habe beim Singen die Energie und die Geschichte des Ortes durch den Boden fließen gespürt. Die Ergebnisse sind greifbar: Ford’s zweites Soloalbum ist in der Soul-Tradition ihres Geburtsortes mariniert und großzügig gewürzt durch den Einfluss ihrer legendären Begleitband. Die erste Single „Done“ ist eine überschwängliche Trennungsklage und wurde von einem der großartigsten Videos des letzten Jahrzehnts begleitet. Es zeigt Ford, die eine Schar aufgeputzter, zu Recht sauer aussehender Mütter durch Vancouver führt, mit einigen ihrer Kinder im Schlepptau.
Sie marschieren über die Bürgersteige der Vororte, tanzen mit Hingabe und fahren in einem ramponierten Wohnwagen durch die Straßen. Irgendwann besucht Ford einen Plattenladen und hält ein Album von Otis Redding in die Kamera. Auch die anderen Songs und Darbietungen sind insgesamt selbstbewusster, was zum großen Teil auf die nahezu ständige Anwesenheit einiger talentierter Gäste zurückzuführen ist, insbesondere der Geschwister-Soul-Alchemisten Charles Hodges (Orgel), Leroy Hodges (Bass) und Teenie Hodges (Gitarre). Letzterer verstarb während der Aufnahme des Albums.
Herausragende Stücke wie das weltmüde „September Fields“, das bluesige und eindrucksvolle „Runnin‘“, das Gospel-artige „Season After Season“ und der epische und elegische Titeltrack bringen eine Patina reiner, röhrengetriebener, rauchiger Güte mit sich, die uns in einer Wolke der Nostalgie umgibt, die keine offensichtlichen Himmelsrichtungen hervorbringt. Mit dem langgezogenen abschließenden Outro des Titeltracks kann Ford etwas von ihrer Bandbreite über sich hinaus zeigen, während sie die Titelphrase immer und immer wieder dreht, bis sie ihre grundlegende Bedeutung verliert und zu etwas ganz anderem wird.
Im Einklang mit sich selbst und etwas mehr stimmlicher Flexibilität erlaubt Ford eine wohlverdiente Siegesrunde, während die Band sie ausspielt. Es ist ein subtiler, passender Abschluss für ein subtiles, äußerst lohnendes Album. Wiederholtes Hören bringt mehr und mehr Charakter in jedem Track zum Vorschein und schafft eine unverwechselbare Persönlichkeit. „Indian Ocean“ erweist sich schließlich als außergewöhnlicher Dauerbrenner, der sich seinen Weg in die Ohren bahnt und die Geduld derer belohnt, die ihrer Seele genau das wünschen.
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