Agnes Obel – Aventine

Kategorie: Albums, Folk

KLANGSTART: September 2013

Wie Ane Brun und Alison Goldfrapp aus der Seventh-Tree-Ära ist auch AGNES OBEL außerordentlich gut darin, Müdigkeit und Orientierungslosigkeit klanglich zu vermitteln.

Agnes Obel’s makelloses, filigranes Debüt „Philharmonics“ aus dem Jahr 2010 war eine unerwartete Platin-Sensation in ihrem Heimatland Dänemark und ein Hit in ganz Europa. Der plötzliche Ruhm ließ sie ins Wanken geraten, und auf „Aventine“ hat die klassisch ausgebildete Pianistin/Sängerin versucht, den Dingen einen Sinn zu geben. Hauptsächlich begleitet von einem einzigen Cellisten, hat sie eine ruhige, wachsame Platte geschaffen – eine Antwort darauf, dass sie 18 Monate in „a blur“ des Tourneens verbracht hat. Die Texte sind impressionistische Skizzen (auf „Fuel to Fire“ seufzt sie: „Roses on parade, they follow you round“), was darauf hindeutet, dass sie sich die wahre Feuerkraft für die exquisiten Arrangements aufgespart hat: Streicher und Klavier in wunderschön melancholische Wellen zu formen.

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Die Aufnahmen fanden in den Chalk Wood Studios in Berlin statt. Wie klingt die Musik von Agnes Obel? Man darf dieses Wort mit voller Verantwortung verwenden – perfekt. Auf „Aventine“ finden wir keinen einzigen überflüssigen Ton, während das Wegnehmen von Noten die sofortige Zerstörung der gesamten Struktur zur Folge hätte. Solche vielfarbigen, vollen, komplexen und nachdenklichen Geschichten mit einer kleinen Anzahl von Instrumenten zu erschaffen, ist genial. Es ist schwer, einzelne Songs zu beschreiben, weil jeder von ihnen eine eigene Geschichte ist. Jede Komposition ist auf ihre Art wunderbar. Wer sein Abenteuer mit Agnes einfach beginnen möchte, sollte „The Curse“ oder den Titelsong „Aventine“ wählen, die die Kunstfertigkeit sowohl der Komposition als auch der Ausführung perfekt widerspiegeln.

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Der abschließende Track „Smoke & Mirrors“ erinnert an das englische Trio Daughter durch die Ähnlichkeiten im Gesangsstil und im sanften Klavierhintergrund. Ein gleichmäßiger Rhythmus, der mit einem fesselnden Klaviersolo endet, macht dies zu einem wunderbaren Schlussstück, um das Album abzurunden. „Aventine“ ist eine bezaubernde Sammlung von Liedern und das perfekte Beispiel dafür, dass weniger mehr ist. Der einfache Klavier- und Gesangsstil schafft eine elegante, sauber polierte Platte, deren einziger Wermutstropfen darin besteht, dass sie zu schnell vorbei geht.

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