Angesichts ihres beeindruckenden Lebenslauf ist das dritte Album von WRANGLER nicht überraschend ein umfangreiches und gut gestaltetes Hörerlebnis.
Da alles Gute auf der Welt in Flammen aufgeht, bietet Wrangler eine Party, die für das Ende der Zeit gut geeignet scheint. „A Situation“ spielt dabei eine große Rolle und kombiniert veraltete und ursprüngliche Synthesizer mit Texten, die eine dystopische KI-Zukunft darstellen. Dieses Album ist nicht zum einfachen Anhören geeignet. Opener „Anthropocene“ ist ein paranoider Tanztrack, der lyrisch andeutet, dass etwas Schlimmes am Horizont auf uns wartet. Wrangler, eine Art experimentelle elektronische Supergruppe, sind nach ihrer selbst zugewiesenen Mission benannt: neue Sounds aus alten Geräten herauszuholen. Die Ausrüstung stammt von dem analogen Synthesizer-Zauberer Ben Edwards, besser bekannt als Benge, und Stephen Mallinder von den New-Wave-Legenden Cabaret Voltaire und Phil Winter von der experimentellen Folk-Gruppe Tunng.
Was als Forschungsprojekt konzipiert wurde, hat sich zu einer Band mit echter Langlebigkeit entwickelt: Nach zwei Alben und einer Zusammenarbeit mit John Grant als Creep Show sind sie nun bei ihrem dritten Album angekommen. Während es schwierig ist, alles zu verarbeiten, was vor sich geht, geschweige denn zu versuchen, eine Lösung zu finden, ermutigt Mallinder die Zuhörer zumindest, Maßnahmen zu ergreifen und etwas zu bewirken, insbesondere in Bezug auf den Befehl „How to Start a Revolution.“ Obwohl die zugrunde liegende Botschaft des Albums ziemlich ernst ist, klingt die Musik selbst eher verspielt als düster oder reinigend. Die Tracks sind eine Mischung aus nervösem Minimal Techno, Electro-Pop und dem starren Maschinen-Funk von EBM.
„Rhizomatic“ hat hüpfende, Kraftwerk-inspirierte Melodien, während das dunkle, treibende „A Situation“ fast wie ein älterer Matthew Dear Song klingt. Die Situation auf der Welt mag immer schlimmer werden, aber Wrangler gehen noch nicht in den Panikmodus. Sie haben immer noch das Gefühl, dass etwas dagegen unternommen werden kann und so fühlt sich jeder einzelne Moment auf „A Situation“ schrecklich real und verdammt gut an.
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