„The Art of sampling“, so beschreibt Parov Stelar seine Musik. Elektronische Perfektion mit genreübergreifenden Einflüssen, die bevorzugt im Jazz liegen. Man kennt es aus den unzähligen Veröffentlichungen der letzten Jahre. ‚ The Princess ‚ war das letzte Album von Parov Stelar und während in der Gesamtheit darin feinfühlige, aufwändig komponierte Songs zu finden waren, so hat er sich für ‚ The Invisible Girl ‚ vom Gefühl und der Euphorie seiner Tourneen inspirieren lassen und diese Energie ist nun als merklich greifbare Materie in seine Aufnahmen eingeflossen. Innerhalb einer intensiven Studio-Woche wurden die Instrumentierungen eingespielt und in nächtelangen Produktions-Sessions fand dann die nötige Feinarbeit statt. Den ersten hörbaren Eindruck bietet uns das Stück ‚ La Calatrava ‚ und darin entführt uns Parov Stelar in ein weitläufiges und faszinierendes Gleichnis, welches unheimlich impulsiv und mit sanftem Nachdruck die elektronische Zauberei feierlich eröffnet. In diesen vier Minuten Spielzeit werden die Jazz-Elemente dosiert eingesetzt, Dance & House kreieren mühelose Eleganz und wie hoch die Qualitäten von Parov Stelar wirklich geschätzt werden dürfen, zeigt uns der Mann aus Linz im zweiten Stück ‚ The Invisible Girl ‚.
Erhebende Feierlichkeiten lassen beschwingte Tanzbeine in betörender Zweisamkeit über die polierten Flächen fliegen, während die Kollegen und begnateten Live-Musiker Jerry di Monza und Max the Sax die Magie von Parov Stelar als zusätzliche Dosis den feierwütigen Menschen injizieren. Das gleichnamige Titelstück schraubt sich zu einer absurden Eingängigkeit hoch und eine Atempause scheint hierbei noch lange nicht in Sicht. Denn ‚ Doctor Foo ‚ mag zwar ein bisschen gemächlicher in den Gehörgängen erklingen – den Swing, den Sex und den Stil der 20er Jahre will es dennoch nicht missen. Ein pompöser Glanz, ausgelöst durch die einnehmenden Trompeten, lässt die Tango-artigen Melodien in warmen Melodien erstrahlen und weshalb sich Parov Stelar für den Zusatz „Trio“ entschieden hat, lässt sich ein bisschen auch mit den folgenden Songs erklären.
‚ Menage A Trois ‚ und ‚ The Fireface ‚ begehen nämlich den schleichenden Weg zurück in die Reinform des Jazz. Parov Stelar kehrt hier erstmals das Übergewicht der Elektronik um und lässt seinen geliebten Jazz im Stück ‚ At The Flamingo Bar ‚ in vollen Zügen zur Geltung kommen. Ich gebe es offen zu, auch langjährige Anhänger werden erstmal Gewöhnungsprobleme erleben. ‚ La Divina ‚ dürfte man im Abschluss als Gegenstück zu ‚ La Calatrava ‚ bezeichnen, ebenso weitläufig, ebenso eindringlich und von starker Intensität geprägt – doch im Grundsatz mit einer experimentelleren Note versehen. Was danach folgt, sind drei veränderte Versionen zu den bereits gehörten Songs ‚ Doctor Foo (Smooth Version) ‚, ‚ Menage A Trois (Club Edit) ‚ und ‚ The Fireface (Club Edit) ‚. Insgesamt ist der neue und etwas andere Ansatz von Parov Stelar bemerkenswert gut ausgefallen. Jazziger, schmutziger und auch ein wenig verruchter ist der Österreicher geworden und einmal mehr zeigt er mit seinem neuen Werk, dass kommerzieller Erfolg in selten Fällen auch von hochgezogener Qualität abstammen kann. Bravo!
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