Mit diesem Debüt hat LAUREL HALO ein starkes Werk geschaffen, das zwar durch seine ungewöhnliche, kompakte Kombination aus Pop, Ambience und Musique Concrète bemerkenswert und herausfordernd ist, aber genau aus diesem Grund auch immersiv und unterhaltsam ist.
Nach einer Phase des instrumentalen Fokus führt Laurel Halo’s neues Album „Quarantine“ als etwas überraschende Ergänzung wieder lyrische Inhalte in einer Reihe aktueller elektronischer Songs und Instrumentalstücke ein. Die Instrumentierung von „Quarantine“ ist für ihren Stil bekannt, hauptsächlich subtile Step-Arpeggiationen analoger Synthesizer, strukturelle Geräusche und in Schichten gefilterte harmonische Ergänzungen sowie gelegentliche, sparsam eingesetzte Percussion-Elemente. „Airsick“ eröffnet die Platte und stellt diese Themen vor, aufbauend auf einem gedämpften Pad, das dem Dröhnen einer Flugzeugkabine im Flug sehr ähnlich ist – eine klangliche Blaupause, die sich durch die gesamte Platte zieht. In „Travelling Heart, Don’t Go Away“ bestätigen Halo’s Texte ein Gefühl zurückhaltender Sehnsucht, wobei ihre Stimme regelmäßig in einen langsam wirbelnden Hintergrund eintaucht. Die Gesangsmelodie ist wunderschön kantig und faszinierend.
Hier erweist sich Halo’s Beziehung zur modernen Technologie, bis hin zu den Instrumenten und Werkzeugen, mit denen sie Musik macht, selbst in den besten Zeiten als zwiespältig. Im schlimmsten Fall ist ihr gemeinsamer Raum angespannt, ängstlich und unsicher. Diese Spannung ist in ihren Texten präsent, die eine Beziehung im Kontext der Kommunikationstechnologie und der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft darstellen. Was an „Quarantine“ so schockierend und lohnend ist, ist, dass es unbestreitbar eine Pop-Platte ist, die uns jedoch keine Zugeständnisse macht. Die Leichtigkeit des Songwritings, die ihre EP „King Felix“ auszeichnete, ist hier mit voller Wucht zurückgekehrt: Das abschließende „Light + Space“, das zugänglichste Stück des Albums, ist Science-Fiction-Dream-Pop, in dem von fallenden Bergen und Schwarmwissen die Rede ist.
Letztlich liegt das größte Vergnügen an „Quarantine“ darin, dass es eine Welt für sich ist, ein in sich geschlossener Strudel, in dem es nahezu unmöglich ist, Einfluss auszuüben oder zu extrahieren, sodass nur der abwechselnd beängstigende und beruhigende Zustand der Einsamkeit zurückbleibt.
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