Als wahrhaft fesselnder Liederzyklus fühlt sich YIAN auf einzigartige Weise mit seiner Autorin verbunden. Viel mehr als eine Autobiografie, fühlt sich jedes Stück wie ein Spiegel in LUCINDA YIAN’s inneres Reich an – all ihre Unsicherheit, Sehnsucht und ihr Wachstum.
„YIAN“ (燕) bedeutet auf Chinesisch Schwalbe und ist Teil von „Siew Yian“, dem Namen, den ihre Eltern Chua gegeben haben, um ihre Verbindung zu ihrem chinesischen Erbe zu bewahren. So wie der wandernde Singvogel zwischen den Orten lebt, lebte auch Lucinda Chua – die Künstlerin, die im Dazwischen der englischen, malaysischen und chinesischen Kultur lebt, die ihr Erbe ausmachen. In Ermangelung von Mandarin als Muttersprache wurde Musik zu einer Möglichkeit, die Teile ihrer selbst auszudrücken, die nicht mit Worten beschrieben werden konnten; „YIAN“ entstand als Heilmethode. In Lucinda Chua’s Song „Autumn Leaves Don’t Come“ gibt es einen Moment – eine herzzerreißende und doch mikroskopisch kleine Periode der Isolation – in dem wir uns ihrer Schönheit sicher werden.
Die Art und Weise, wie ihre Stimme bei den Worten „I’ve been living in the sky too long“ verweilt, wirkt wie ein meditatives Gelübde, das unsere Brust mit ihrer Intensität zu zerquetschen scheint. Doch es ist nur ein Moment auf einer Platte voller Höhepunkte – eine wunderschöne, faszinierende und bereichernde Erfahrung, die die Ankunft eines mutigen, bahnbrechenden Talents unterstreicht. Da sie die verschiedenen Stränge ihres Erbes zu ihren eigenen Bedingungen vereint, vermischt Chua auch die Ambient-, R&B- und klassischen Elemente ihrer Musik auf ihre eigene Art und Weise. Sie verschmilzt alle drei in dem kunstvoll dekonstruierten Zwischenspiel „Grief Piece“ und nutzt den Schwung eines Orchesters in „Meditations on a Place“.
In ähnlicher Weise erzeugen kunstvolle Wiederholungen auf „An Ocean“ gleichermaßen Ruhe und Bewegung, wo Chua’s Verwendung von luxuriös drapierten Streichern und schmelzendem Rhodes-Klavier gleichzeitig minimalistisch und filmisch ist. Auf „Echo“ erschafft sie die Illusion von Raum mit einem Chor von Stimmen, die ihre eigenen widerspiegeln, während sie mit einem Generationentraumata ringt. „I won’t carry your shame / Won’t be your echo again“, murmelt sie über ein spärliches Arrangement; das Knarren der Pedale ihres Klaviers ist im Mix gerade noch hörbar. Auf dem Albumabschluss „Something Other Than Years“ duettiert Chua mit der ätherischen Stimme von Yeule – zwei Stimmen gleichzeitig, die von der Diaspora entwurzelt und verwurzelt sind.
Als zutiefst introspektives und vollständig verwirklichtes Gefäß kreativen Ausdrucks (Chua hat acht der zehn Tracks selbst produziert und konstruiert), entpuppt sich „YIAN“ weniger als ein Album als vielmehr eine Weltanschauung, eine Verpflichtung, das eigene Selbst zu lernen und aufzudecken, das über Chua’s lebenslanger Versöhnung mit ihrer eigenen persönlichen Geschichte und Identität verfeinert wurde.
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