Die Musik von SARAH SHOOK verfügt über die Bausteine eines potenziellen Crossover-Erfolgs: tadellose kompositorische Konstruktion; eine unverwechselbare Songwriting-Stimme; hervorragende Musikalität.
In den letzten Jahren haben sich kommerziell tragfähige Alternativen zur Cowboy-Bro-Nashville-Maschinerie – unter anderem Jason Isbell, Sturgill Simpson und Margo Price – dadurch hervorgetan, dass sie ihre Vielseitigkeit über die traditionellen Beschränkungen der Country-Musik hinaus unterstreichen, indem sie unter dem breiteren Dach der Americana agieren und Rock- und R&B-Einflüsse in ihren Sound einfließen lassen. Mit ihrer Weisheit und ihrem bissigen Witz konnte die in North Carolina lebende Newcomerin Sarah Shook – zusammen mit ihrer Truppe aus Chapel Hill-Session-Veteranen, den Disarmers – ihnen direkt auf den Fersen sein; Das radiotaugliche Klirren und die kurzen, aber kühnen stilistischen Exkursionen auf Shook’s zweitem Werk „Years“ ebnen den Weg zu etwas, das die Country-Charts revolutionieren könnte.
„Years“ klingt viel raffinierter als Shook’s herausragendes Debüt „Sidelong“ aus dem Jahr 2015. Die mitreißenden E-Gitarren weichen durchgehend akustischem Geklimper und geschmackvollen Pedal-Steel-Licks; Shook singt immer noch über Pech, Saufen und gebrochene Herzen, aber der klarere, wärmere Produktionsstil dieses Albums lässt sie moderat mürrisch klingen. Shook singt mit einer Überzeugung und harter Ehrlichkeit, die in vielen Teilen der heutigen Americana-Landschaft schmerzlich fehlt. Immer leidenschaftlich, manchmal profan, bewegt sich Sarah auf der Grenze zwischen Verletzlichkeit und Bedrohlichkeit, ihre Stimme ist stark und unruhig, aber mit zeitgenössischer, erdiger Spannung.
Die Vielseitigkeit ihrer Begleitmusiker verdient gleichermaßen Anerkennung. Das betrunkene Kiss-Off „The Bottle Never Lets Me Down“ besitzt ein bluesiges Rückgrat, auch wenn Shook es singt, als ob sie eine Swing-Band anführen würde, und der Kontrabass für willkommenen Schwung sorgt. Eric Pederson’s „Get-out-of-town“-Gitarre treibt „What it Takes“ an, während Phil Sullivan’s Lap Steel Benzin ins Feuer gießt. Bei „Lesson“ wird die Band munter, während „Heartache in Hell“ Balladen der letzten Stunde heraufbeschwört. Auch wenn das Tempo langsamer wird, bringt „Years“ ein Gefühl der Impulsivität mit sich. Sarah Shook ist die knallharte Frau, auf die wir jahrelang gewartet haben.
Sie kann die Jungs von der Bühne spielen und sie unter dem Tisch trinken. „Years“ ist genau die Art von Country-Musikalbum, nach der wir kleine Musik-Websites und Spotify-Wiedergabelisten durchstöbern – dieses Album, das einen sofort in seinen Bann zieht und jahrelangen Genuss und wiederkehrendes Anhören verspricht, selbst in der Welt der endlosen Audiovielfalt.
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