ALLISON MOORER ist die attraktive, rothaarige kleine Schwester der Country-Sängerin Shelby Lynne. Eine Tatsache, die möglicherweise wenig Einfluss auf ihren eigenen musikalischen Werdegang hat, aber je nachdem, wie man den zeitgenössischen Pop-Country betrachtet, könnte es einen Hauch von Skepsis hinterlassen.
Bevor man Allison Moorer in diese hübsche kleine Kiste mit der Bezeichnung „süße populäre Country-Sängerin“ steckt, muss folgendes bedacht werden: Sie hat in den letzten Jahren neben Lucinda Williams auch einige der düstersten Alternative-Country-Platten herausgebracht. Also noch einmal: Was fängt man mit Allison Moorer an? Wenn man sich ihr neuestes Album „The Duel“ (ihr erstes auf dem Sugar Hill-Label) anschaut, beginnt man mit dem Eröffnungsgitarrenriff des ersten Titels des Albums, „I Ain’t Giving Up on You“. Es ist Neil Young’s „Crazy Horse“, kanalisiert durch die neuzeitliche, bereinigte Version von Tom Petty & The Heartbreakers, und die Hommage (wenn man großzügig ist) ist etwas zu offensichtlich, aber dennoch ziemlich gut.
„Baby Dreamer“ ist ein kraftvolles Lied über das Verwirklichen der eigenen Träume in einer Welt, die trostlos erscheint. Moorer eröffnet diesen bewegenden Monolog, indem sie traurig singt: „There’s a foreign movie/ Up on your silver screen/ Black and White and silent/ If you dont count the screams.“ Während viele Tracks von einem Hauch von Melancholie umhüllt werden, erfüllt Moorer’s traumhafte Stimme die Songs mit einem Gefühl der Hoffnung. „All Aboard“ ist ein wunderbar gestalteter metaphorischer Reisesong, dem eine politische Botschaft zugrunde liegt und Konformität und Kapitalismus mit Zeilen wie „A team of old white studs/ Pulls this rolling Country Club“ und „Watch your Mouth and close your Eyes“ kritisiert.
Ein weiterer Faktor, der die Songs auf „The Duel“ so effektiv macht, ist, dass Moorer nicht nur gut darin ist, Texte zu verfassen, sondern auch klug genug ist, eingängige Hooks zu schreiben. Das bedeutet, dass wir uns nicht unbedingt mit dem Text von „When Will You Ever Come Down“ beschäftigen müssen, um die faszinierenden Akkordfolgen zu genießen. Selbst wenn Country-Elemente ins Spiel kommen, wie John Davis‘ Steel in „One on the House“, wird man eher an Neil Young’s „Harvest“ als an Country erinnert. Moorer scheint bei ihrem neuen Label einen bequemen Ort gefunden zu haben, um ihrer künstlerischen Laune Ausdruck zu verleihen, und „The Duel“ ist das glückliche Ergebnis.
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