Diese Zusammenstellung von TORI AMOS ist nicht wirklich was für Weihnachtsmusikfans, die mit Geschenken feiern, sondern mehr für diejenigen die alleine sind, mit einer Kerze, etwas Zimtwein und niedrig gedimmtem Licht, damit die Platte eindringen und zum Leben erwachen kann.
Weihnachtsalben sind eine heikle Angelegenheit. Viele Künstler scheinen aus irgendeinem Grund von dem Weihnachtslied angezogen zu sein, aber nur wenige Alben (Compilations oder andere) sind mehr als Kuriositäten. Das sind Spontankäufe, Dinge, die unserer Meinung nach interessant klingen, die wir aber wahrscheinlich nur einmal anhören, bevor uns klar wird, dass wir The Flaming Lips, die ein Weihnachtslied singen, Twisted Sister, die um den Weihnachtsbaum rocken, oder Bob Dylan, der „Silver Bells“ krächzt, nicht wirklich hören möchten. Das vielleicht riskanteste Unterfangen ist das, was Tori Amos für ihre jüngste Weihnachtsveröffentlichung ausgewählt hat: künstlerische Neuinterpretationen von Klassikern neben Originalmelodien.
Im Mittelpunkt steht ihre Stimme und die einfachen Arrangements mit Cembalo und Flügelhorn („Pink and Glitter“ beispielsweise ist eine schmetternde Big-Band-Nummer mit aufgepepptem Gesang). Amos klingt so ruhig, dass man fast schweben könnte, aber die erhabene Orchesterbegleitung sorgt dafür, dass die Lieder auf dem Boden bleiben. Man hätte nie gedacht, dass dies letzten Sommer aufgenommen wurde, denn es erinnert so eindringlich an knirschenden Schnee und frostige Nächte. Als Subversion religiöser Themen verfehlt „Midwinter Graces“ dagegen völlig das Ziel; Als traditionelles Feiertagsalbum ist es eine ironische, angenehm kompetente Kuriosität.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
