KYLIE MINOGUE wünscht uns tatsächlich ein frohes Weihnachtsfest. Das erste Weihnachtsalbum des australischen Popstars ist eine warme und verschwommene Auswahl disfizierter Weihnachtsklassiker sowie einiger Originale.
Ein Kylie-Weihnachtsalbum auf Papier klingt großartig. Seit ihrem Comeback mit „Light Years“ im Jahr 2000 hatte Kylie alles, was mit dem Erfolg zu tun hatte, voll und ganz angenommen und war bereitwillig dazu übergegangen, eine Königin zu sein. Kylie macht Spaß und ist zu allem bereit, solange es eine gute Zeit ist. Daher machte ein Weihnachtsalbum zu diesem Zeitpunkt ihrer Karriere sehr viel Sinn. Auch wenn dieses Album in Anbetracht des oben Gesagten ziemlich genau das ist, was man erwarten würde, heißt das nicht unbedingt, dass es großartig ist. Die Produktion ist straff, Minogue’s Gesang ist makellos und sogar die Gaststar-Momente – zu denen ein posthumes Duett mit Frank Sinatra und eines mit dem weitgehend noch lebenden Iggy Pop gehören – funktionieren überraschend.
„It’s the Most Wonderful Time of the Year“, „Let It Snow“ und „Have Yourself a Merry Little Christmas“ sind dagegen allesamt langweilige Standardcover, gesungen, wie wir sie schon eine Million Mal gehört haben. Die Streicher, die Bläser und die Arrangements klingen alle wunderbar. Und Kylie’s Stimme klingt großartig und weist eine Klarheit und einen Klang auf, den man auf ihren Original-Pop-Aufnahmen nicht hört. Kylie scheint sich als klassische Weihnachtssängerin sehen zu wollen, wie ihre Interpretation von „Santa Claus Is Coming to Town“ mit Frank Sinatra beweist. Es ist auch eine Budgetflexion, denn es muss eine Bombe gekostet haben, ein Orchester für die Aufnahme all dieser Songs zu buchen und die Gebühren von Frank Sinatra zu bezahlen, um seinen Gesang verwenden zu dürfen.
Und obwohl „Christmas Wrapping“ scheinbar perfekt zu Minogue passt, klingt das Arrangement seltsamerweise fast weniger zeitgemäß als das New-Wave-Original der Waitresses. Das soll nicht heißen, dass ein Album mit Disco- oder EDM-durchdrungenen Weihnachtsliedern nicht auf seine Weise vorhersehbar gewesen wäre, aber für einen einst furchtlos progressiven Popstar fühlt sich das ansonsten liebevoll inszenierte und herzerwärmende „Kylie Christmas“ wie eine verpasste Gelegenheit an, ein altbekanntes Genre zu erneuern.
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