Das vierte Album ALL NOW von THE STAVES ist eine ironische Kritik der modernen Gesellschaft, vorgetragen in zweistimmiger Harmonie.
Das vierte Album „All Now“ geht kühn und fröhlich aus einer Zeit des Chaos hervor, auf die für die Band eine Zeit erzwungener Ruhe folgte. Im Februar 2021 veröffentlichten The Staves ihr drittes Album „Good Woman“, ein Album voller Liebe und Verlust, geschrieben in einer beunruhigenden Zeit voller Aufruhr und Schmerz. „There was a delayed reaction to trauma and these big changes out of your control“, sagt Jess über die Zeit nach „Good Woman“. Emily tritt auf diesem Album in den Hintergrund (während sie bei einigen Tracks immer noch Gesang beisteuert), um sich auf die Mutterschaft zu konzentrieren, während Camilla mit ihren eigenen psychischen und physischen Gesundheitsproblemen kämpfte – chronischen Schmerzen und eine Reihe von Operationen aufgrund von Endometriose forderten zunehmend ihren Tribut.
Nach zwei Jahren tiefer Einsamkeit und Schmerz nach der Veröffentlichung von „Good Woman“ kämpften The Staves und taten das, was sie am besten können: sie widmeten sich wieder dem Schreiben. Die Idee war, im Gegensatz zu dem, was sie in den letzten Jahren gemacht hatten, zu den Grundlagen zurückzukehren und sich fast ausschließlich auf einander und ihre Gitarren als Ausgangspunkt zu konzentrieren. „All Now“ bietet eine erfrischende Variante ihres bekannten Folk-Sounds und ist der ultimative filmische Slow Burn, und je mehr man ihm zuhört, desto mehr entdeckt man die Leidenschaft in ihren Stimmen; von der rohen Hitze dieser Synthesizer und der unerbittlichen Dringlichkeit des Schlagzeugs – desto tiefer verliebt man sich in diese neue Ära der Band.
Den Anfang macht der Titelsong, „All Now“ ist ein Meisterwerk eines Eröffnungstracks. Es ist voller eindringlicher Synthesizer, fantastischer Gitarren und steigert sich zu einem epischen Crescendo. „I can act like I’m fine/I can put it in writing“, singen Camilla und Jess. Es ist ein aufregender, mitreißender Track, aber auch wunderbar geschrieben und nachdenklich. Als nächstes kommt eine weitere Single; „I Don’t Say It, But I Feel It“, ein wunderschöner Song mit atemberaubender Instrumentierung und großartigem Schlagzeug. „Fundamental Memory“ stellt thematisch einen Kontrast zu seinem Vorgänger dar, ist aber ebenso auffällig. Es ist dringend, das Lied selbst ist wie eine Warnung für jeden, dem sie vorsingen. Die Stimmen von Camilla und Jess sind leicht, aber fest, und man kann nicht anders, als an jedem Wort festzuhalten.
Was The Staves so gut macht, ist, diesen scheinbar höflichen, unaufdringlichen Liedern eine so emotionale Wirkung zu verleihen. „Recognize“ hat einige der schönsten Harmonien des Albums und Zeilen wie „last night, we saw Counting Crows, all the songs you would recognise… I’m scared you wouldn’t recognise me“ haben es in sich. Wenn ein Mitglied einer Band die Band verlässt, insbesondere eines, das für den Sound von The Staves so wichtig war wie Emily Staveley-Taylor, könnte das den Anfang vom Ende bedeuten. „All Now“ hat jedoch den gegenteiligen Effekt – ein Album, das für das Duo wie der Beginn eines neuen Kapitels klingt.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
