Kali Malone – Living Torch

Kategorie: Albums, Experimental

KLANGSTART: Juli 2022

LIVING TORCH von KALI MALONE wurde zwischen 2020 und 2021 komponiert und ist ein Werk von großer Intensität, ein Gesamtwerk, das auf einzigartige Weise an der Schnittstelle von instrumentalem Schreiben und elektroakustischer Komposition angesiedelt ist.

Das Orgelschnurren, das „Living Torch“, das fesselnde neue Album der 28-jährigen Kali Malone, zu eröffnen scheint, ist eine Finte – eine listige Art, ihre Vergangenheit anzuerkennen, nur um sie zu umgehen. In den zehn Jahren, seit Malone die Vereinigten Staaten verließ, um nach Stockholm zu gehen, hat sie einen umwerfend vielfältigen Lebenslauf vorzuweisen: betörendes Shoegaze mit dem Rocktrio Swap Babies, stattliche Gitarren-Drinks an der Seite ihrer Freundinnen Ellen Arkbro und Caterina Barbieri und mitreißende Percussion-Ensemble-Hypnose bei „Velocity of Sleep“ aus dem Jahr 2017. Dennoch ist die majestätische Pfeifenorgel ihre bekannteste Visitenkarte, ihr bewährtes Werkzeug, um die seltsame Ausstrahlung gerechter Intonation zu erforschen.

Wenn die ersten Töne von „Living Torch“ erklingen, als würden sie unter den hoch aufragenden Türmen einer Kathedrale wehen, scheint Malone den meditativen Faden ihres bahnbrechenden Orgel-Epos „The Sacrificial Code“ aus dem Jahr 2019 wieder aufzunehmen. Aber nach einem Dutzend Sekunden verdoppelt sich das Signal und breitet sich aus wie ein Tropfen Tinte im Wasser, bis es immer wieder verschwindet und wieder zurückkehrt, plötzlich verstärkt durch den gedämpften Glanz einer seufzenden Posaune. 

Ganz gleich, ob man „Living Torch“ in erster Linie als einen Balanceakt zwischen klassischer und elektronischer Komposition versteht oder es lieber unbeeinträchtigt von diesen breiteren Kategorisierungen genießt, nur weil es ein tief nachklingendes Ambient-Drohnen-Erlebnis ist – es wird wahrscheinlich nie das potenzielle Thema einer Stunde sein. Denn so viel dieses Album an klanglicher Substanz zu bieten hat, so sehr lädt es mit seinen langsam mäandrierenden Noten auch dazu ein, die Seele baumeln zu lassen; Objektiv gesehen passiert hier nicht allzu viel.

Und das ist in Ordnung. Denn die Kunst eines solchen Werkes besteht darin, genau das richtige Maß an Gesamthandlung zu finden und diese so subtil zu verbreiten, dass man sie nur halb aktiv hört und den Rest vielmehr nur spürt. Während ihr früheres Werk so klingen konnte, als wäre es für ein grandioses Opernhaus aus dem 18. Jahrhundert geschrieben worden, ist „Living Torch“ näher an der lange verlorenen Klangkomponente einer modernen Kunstinstallation, endlos in ihren Möglichkeiten und ihrer Fantasie.

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