Björk – Post

Kategorie: Albums, Experimental

KLANGSTART: Juni 1995

Es besteht kein Zweifel, dass das zweite Album die Karriere von BJÖRK noch weiter vorantreiben wird. Debut und POST gehen Hand in Hand wie König und Königin exzellenter Musik, die lange in Erinnerung bleiben wird.

Wenn Verbesserung das ist, was Björk jetzt ist, hat sie es zweifellos erreicht, da „Post“ im Vergleich zu „Debut“ eindeutig ein musikalisches Highlight ist. Es baut stark auf dem festen Fundament auf, das bereits mit einer Mischung aus lauten, breiten Gesängen und leisen Gesängen geschaffen wurde, die alle über elektronische Geräusche gelegt werden. Eine der offensichtlichsten dieser Verbesserungen ist das Eröffnungsstück „Army of Me“. Ein lauter Industrial-Song mit Björk’s klassischer, langsam schleichender Stimme, die durch die Strophen kriecht, bis zum dramatischen Abbruch des Refrains, wenn Björk mit “and if you complain/once more/you will meet/ and army of me,” über einer einfachen Elektronik, Schlag- und Schleifgeräusche eines Synthesizers explodieren lässt. Dieser Musikstil setzt sich im zweiten Track „Hyper-Ballad“ fort, nur nicht so laut wie der vorherige. 

„Hyper-Ballad“ enthält auch einige der einzigartigsten Texte, die Björk bisher geschrieben hat. Die Zeilen “We live on a mountain/Right at the top/There’s a beautiful view/From the top of the mountain/Every morning I walk towards the edge/And throw little things off/Like: Car parts, bottles and cutlery/Or whatever I find lying around,” sticht sofort ins Auge. Die Inspiration und Bedeutung der Zeilen sind für alle außer Björk selbst mysteriös. Wenn sich „Hyper-Ballad“ dem Ende zuneigt, beginnt der rhythmische Beat an Tempo zuzunehmen und verleiht eine hypnotische Atmosphäre, während er gleichzeitig Elemente der Tanzmusik enthält. „The Modern Things“ folgt. Der zugrunde liegende Track entwickelt sich auf eine Weise, die an Peter Gabriel’s frühe Soloarbeit erinnert, und der Jazz-Einfluss, der in ihrem Songwriting liegt, ist unbestreitbar. 

Doch Björk ist in jeder Hinsicht bemerkenswert unorthodox, sodass wir nie wissen, was uns erwartet. „It’s Oh So Quiet“ ist ein typisches Beispiel. Wie schon auf der vorherigen Scheibe schlüpft sie gekonnt und ohne Entschuldigung in den Nostalgie-Modus, diesmal als Frontfrau einer Big Band. Das Tolle an diesem Song ist, wie sie die kontrastierende Dynamik und ihren klugen Humor so brillant manipuliert. Es ist sehr unterhaltsames Zeug. Bei „Enjoy“ springt sie wieder in einen Industrial-Groove, den Trent Reznor gutheißen würde, und singt wieder einmal in einer Tonart, die nur sie hören kann. Die Nummer erzeugt eine bizarre, irritierende Aura, die irgendwie magnetisch ist. „You’ve Been Flirting Again“ ist ein kurzes Stück mit Gesang und Streichern, das dem Album genau in der Mitte einen stilvollen Tempowechsel verleiht.

Schließlich kommt der erschütterndste Abschnitt. Die abschließenden Stücke „Cover Me“ und „Headphones“ kommen nicht einmal annähernd an die poppige Natur der ersten Hälfte der Platte heran. Mit stagnierender, fast gedämpfter Dynamik ist Björk’s Stimme der Haupttreiber, ähnlich wie bei den meisten Tracks von „Debut“. Die IDM-Elemente sind verschiedene geschichtete Gesangs-Samples, brüllende Synthesizer und verzerrtes Feedback; Alle verzichten auf die Intimität, um sich für ein gruseligeres Ambiente zu entscheiden. Das Ende ist ein passender Abschluss für die experimentelle Seite von Björk und ihrer Musik. Ob Björk in der Lage sein wird, diese beiden Alben zu übertreffen, wird in der Zukunft die spannendste Frage werden.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.