Es kommt nicht oft vor, dass eine Veröffentlichung eine so vielversprechende Wende in der Karriere einer Künstlerin signalisiert. DESIDERIUM von TOKiMONSTA ist ein spannendes Statement für die Zukunft.
An Einfallsreichtum mangelte es Jennifer Lee nie. Mit ihrem klassischen Klavierhintergrund versteht es die Produzentin aus Los Angeles, die unter dem Pseudonym TOKiMONSTA arbeitet, selbst ihre nebulösesten Beats mit Ohrwurmmelodien zu veredeln. Was ihre besten Tracks jedoch auszeichnet, ist die Fähigkeit, ihren eigenen, unbeschwerten Stoner-Charme zu entfalten und gleichzeitig ein starkes Klangspektrum zu schwingen. Ihr Debüt „Midnight Menu“ aus dem Jahr 2010 war ein überzeugendes Beispiel für den benommenen, kosmischen Glitch-Hop, den unzählige Westküsten-DJs und -Produzenten aus Flying Lotus‘ nahezu unausweichlichem Einflussbereich gewonnen haben – und tatsächlich verliehen mitreißende Stücke wie „Gamble“ und „Cheese Smoothie“ diesem Sound einen unwiderstehlichen Stampf, der das Interesse des Brainfeeder-Masterminds höchstpersönlich weckte, der Lee für ihre Nachfolge-EP „Creature Dreams“ als erste Künstlerin des Labels unter Vertrag nahm.
Lee’s neuestes Album, die Mini-LP „Desiderium“, dient zugleich als Startrampe für ihr neues Label „Young Art“. Mit Features von Arama, Anderson .Paak und Joyce Wrice ist „Desiderium“ TOKiMONSTA’s bisher gesangsintensivstes Werk. Mit Elementen, die an ihre klassische Ausbildung sowie ihre Vorliebe für House, Juke und das Yellow Magic Orchestra erinnern, ist das Album erneut ein Beleg für TOKiMONSTA’s stetig wachsende musikalische Palette. Track drei, „Steal My Attention“, ist keine Zusammenarbeit, aber Lee verwendet geschickt Samples, um ihm den Anschein einer solchen zu verleihen. Während die meisten Produzentinnen elektronischer Musik R&B-Samples für House oder Garage verwenden, ist sie hier mehr daran interessiert, ihre eigene, eigenwillige Form von R&B zu kreieren. Der Instrumentaltrack „Dusty Stars“ bringt das Tempo mit einer neonhellen Synth-Melodie und hohem Gesang wieder auf Touren – einfach großartig. Dieser Track fasst den verspielten Sound zusammen, mit dem das gesamte Album experimentiert.
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