Die Vielfalt in JESUS WAS AN ALIEN unterstreicht die Absicht von PEREL in ihrem neuen Projekt; Sie experimentiert, um Antworten zu finden – oder vielleicht um noch mehr Fragen aufzuwerfen.
Die Welt der elektronischen Musik liebt extravagante Konzepte, und Perel hat den diesjährigen Preis für ausgefallenes Denken gewonnen. Auf „Jesus Was an Alien“ stellt die deutsche Elektromusikerin eine Frage, die eines nächtlichen Kabelprogramms würdig wäre – War Jesus tatsächlich ein Außerirdischer? – und fördert dabei “a social debate about what is and implies religion today.“ Sie bietet ihre provokative zweite Platte als Soundtrack für die eigene Reise des Hörens durch die Feinheiten und Ironien des modernen Glaubens an. Perel greift die Themen ihres Debüts erneut auf und hat zehn Tracks voller Geist und Anspielungen geschaffen. Ihre Einflüsse sind vielfältig, von den Indie-Dance-Hitmachern der frühen 2000er – Hot Chip, Simian Mobile Disco, Justice – über Rave-Compilations, die vor ihrem Aufstieg zum DJ-Pult entstanden, bis hin zu abstrakteren Inputs. Sie lebt mit Synästhesie und sagt: “I feel emotions and colors piling up inside me, then there’s a triggering sound or event that opens a valve. My tracks are color streams that tell a story.”
Aus ihren kosmischen, fast psychedelischen Kompositionen aus analogen Synthesizern im Retro-Stil ist ein strukturiertes und farbenfrohes Album entstanden, das sich mit Schichten von Sci-Fi-Sounds und einer nächtlichen Ästhetik in die Weite des Weltraums erstreckt. Abwechslungsreich, aber stilistisch prägnant. Der siebenminütige epische Titeltrack ist inspiriert von seiner Wahl von Marie Davidson als unsere göttliche Führerin. In „Real“ trifft New Wave auf Nu-Disco, mit einer seltsamen Post-Verse-Bridge, die ihre Lead-Synthesizer-Linie in ein amorphes, mechanisches Alien-Knurren verwandelt. Der Italo-City-Pop-Groove von „Matrix“ ist ziemlich cool und vermeidet dankenswerterweise jegliche banale Assoziation mit seinem Titel. Gelegentlich fehlt „Jesus Was an Alien“ jedoch etwas an Ehrgeiz. Vielleicht ist es unvernünftig, von einem Album mit synthlastigem Techno-Pop auf einem der verlässlicheren deutschen Labels eine göttliche Offenbarung zu erwarten. Aber trotz seines großartigen Aufbaus wirkt „Jesus Was an Alien“ manchmal zu oberflächlich und harmlos.

Dennoch: Am Ende überwiegt die Vielfalt in „Jesus Was An Alien“ und damit auch die beeindruckende Leistung, wie Perel es schafft, das Andächtige mit dem Hedonistischen zu verschmelzen und ihre Referenzen und Ideen auf eine Weise zu verflechten, die irgendwie Bestand haben und vielleicht sogar Sinn ergeben.
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