Maya Jane Coles – Comfort

Kategorie: Albums, Electronic

KLANGSTART: Juli 2013

Obwohl COMFORT textlich ein wenig oberflächlich und anspruchslos ist, kann man das nicht von den musikalischen und stimmlichen Darbietungen sagen, die alle nahezu erstklassig sind. Für ein Debütalbum hat MAYA JANE COLES wirklich etwas sehr Feines abgeliefert.

Die britisch-japanische Produzentin, Remixerin und DJ Maya Jane Coles hat in den letzten Jahren ihrer Karriere zu Recht immer wieder Lob geerntet. Die 25-Jährige hat eine Reihe hochkarätiger Remixing-Auftritte, zwei BBC Radio 1 Essential Mixes, eine DJ Kicks-Kompilation und zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit als DJ und Produzentin hinter sich – und dabei sind ihre zahlreichen Solo-EP-Veröffentlichungen noch gar nicht erwähnt. Es hat lange gedauert – die Vorfreude wurde durch die „What They Say EP“ noch verstärkt – aber Coles hat endlich ihre Debüt-LP herausgebracht.

Auf den ersten Blick ist die schiere Lautstärke des Gesangs auf dem Album eine große Veränderung, vor allem für diejenigen, die von Coles’ früheren, weitgehend instrumentalen Platten verführt wurden. Sie singt bei fast der Hälfte der Songs und auf den übrigen Songs hören wir Gastauftritte von Künstlerinnen wie Kim Ann Foxman und Miss Kittin. Trotzdem sind die Instrumentalstücke auf Songs wie „Wait for You“ so eindringlich und tiefgründig wie eh und je. Dieser Track bietet tatsächlich eine schöne Grundlage für Tricky’s sinnlichen Sprechgesang, der sich in die Landschaft aus klickenden Hi-Hats, pulsierenden runden Synthesizertönen und dröhnenden Kick-Drums einfügt.

„Comfort“ ist entschieden ein Kommuniqué an unterschiedliche Tanzflächen. Seine Tempoinkonsistenzen passen zu dem Raum, der in jedem Track massiv variiert. „Dreamer“ versetzt uns in genau diesen Seinszustand, in dem wir sie über astrales Zwitschern und Geplätscher singen hören. „Blame“ liefert Nadine Shah’s flehendes Geständnis über melancholische Gitarren und Bassstöhnen, die an ihren eher Dubstep-artigen Spitznamen „Nocturnal Sunshine“ erinnern, während riesige Lichtbrocken durch uns hindurchrasen. Alles in allem ist „Comfort“ ein angenehmes Hörerlebnis und die gut durchdachte Produktion macht Maya Jane Coles zu einer sehr würdigen Produzentin.

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