Kedr Livanskiy – Myrtus Myth

Kategorie: Albums, Electronic

KLANGSTART: März 2025

Weltenbauen liegt Yana Kedrina im Blut. Als KEDR LIVANSKIY hat die Moskauer Sängerin und Produzentin drei Alben mit düsterem, stimmungsvollem Elektropop veröffentlicht, der auf einer breiten Palette elektronischer Einflüsse basiert: Techno, IDM, Garage, Ambient und mehr.

Für diejenigen, die mit Kedr Livanskiy’s eher clubbigeren Werken vertraut sind, mag „Myrtus Myth“ wie eine deutliche Kehrtwende erscheinen, doch es gibt Anklänge an ihre früheren Werke – der schimmernde Chorgesang, der tief in „Liminal Soul“ eingebettet ist, prägt die ästhetische Qualität dieses Werks. Livanskiy beschreibt „Myrtus Myth“ als Meditation über den kollektiven Schmerz der letzten Jahre. Es ist meditativ und melancholisch und nutzt organische Instrumentierung auf spannende und unkonventionelle Weise. Es klingt ähnlich wie der atmosphärische Art-Pop, der einst von bestimmten Internet-Communitys und College-Radio-Programmierern als Ecto bezeichnet wurde, nach dem gleichnamigen Album von Happy Rhodes. 

Die Texte zeichnen das Album als eine introspektive, von der Mythologie geprägte Reise, wobei der erste Song auf Orpheus und Eurydike verweist. Andere Stücke berühren Themen der Kosmologie, „Farewell“ vergleicht dabei einen Aufbruch mit dem freien Schweben durch die Galaxie. „Anna“ präsentiert sich als eine Art kosmischer Softrock-Song, und „Night Trains“ tendiert in Richtung hypnotischer Dance-Pop-Musik der frühen 90er im Stil von Opus III. Das Downtempo-Pop-Juwel „Agata Dreams“ bläst einen Hauch von Breakbeats durch die Lüfte, die seine winterlichen Synth-Melodien antreiben. „Smoke and Ashes“ ist ein ängstliches, müdes Trip-Hop-Klagelied, das nach einer Veröffentlichung schreit, während „Easy Rider“ anspruchsvoller und dunstiger wirkt.

„Die letzten Jahre waren für viele Menschen auf der Erde unglaublich schwierig“, erklärt Kedr. „Dieses Album ist eine Reflexion über schmerzhafte Themen durch das Prisma des Mythischen, Traumhaften und Überirdischen.“ Trotz seines erzählerischen Abschlusses wäre es ein Fehler, „Myrtus Myth“ als Tragödie zu lesen. Es ist ein Album, das nach außen weist: Indem Kedr weitreichende und fantastische Elemente miteinander verwebt, versucht sie, eine Geschichte zu erzählen, die für ihre krasse Menschlichkeit bekannt ist. Die Stadt des imaginären Helden ist verloren, aber letztendlich ist sie nur ein Mythos. Wir sind es, die real sind, und wir haben Zeit.

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