Ela Minus – DÍA

Kategorie: Albums, Electronic

KLANGSTART: Januar 2025

In den 10 neuen Songs scheint ELA MINUS eine Grenze zwischen den Welten der Pop-Zugänglichkeit und experimenteller Souveränität zu ziehen, wobei ihre glühenden Refrains immer von einer sorgfältigen und fantasievollen Klangwelt umgeben sind.

Der eröffnende Track „ABRIR MONTE“ – von Ela Minus‘ zweitem Album „DÍA“ – stammt aus der Kindheit. Der Satz lässt sich mit „öffne die Berge“ übersetzen und bezieht sich auf den Prozess, sich durch das Unterholz des Dschungels zu schlagen, um einen neuen Weg zu schaffen. Diese Worte blieben der jungen Gabriela Jimeno während ihrer Jugend in Kolumbien im Gedächtnis haften und kamen ihr in ihren Dreißigern wieder in den Sinn, während der langen und forschenden Entstehung von „DÍA“. Auch Ela Minus schnitt sich durch Dunkelheit und Nebel, um woanders hinzukommen. Der Satz und die dazugehörige Musik – ein instrumentales Vorhang-Aufgehen aus wässrigen Synth-Drones – bieten eine so eindrucksvolle Wiedereinführung, wie man sie sich nur wünschen kann. Für einen Moment blickt Jimeno ganz zurück zu ihren Ursprüngen und wendet sich tief nach innen, doch gegen Ende erfindet sie sich auf „DÍA“ noch einmal neu.

„COMBAT“, der letzte Track des Albums, war der erste Vorgeschmack auf das Album. Sein düsterer, nachdenklicher Ton mag zunächst überrascht haben. Aber im Kontext des Albums bietet es die perfekte Einführung. Der auf Spanisch gesungene Text ist ein Appell, niemals aufzugeben, und das einfache, wirkungsvolle Musikvideo zeigt Minus in ihrer bisher verletzlichsten Form, wie sie direkt in die Kameralinse blickt, mit einem Tränenschimmer in den Augen, und ihre Emotionen offenlegt. „BROKEN“ geht noch stärker auf diese Verletzlichkeit ein. In einer Pressemitteilung erwähnte Minus, dass sie sich vor dem Schreiben des Songs gut gefühlt habe, aber bald wurde ihr klar, dass dem nicht so war. Der Text handelt von einem Leiden, das unter der Oberfläche lauert und offen zu sehen ist: „I tried to keep up the pretence / Keep doing it for you / Like pulling bones through my skin / How did we end up here?“

Obwohl „DÍA“ unbestreitbar ein Albumprojekt ist, fühlt es sich wie ein ehrliches Angebot von Ela Minus an, uns ihren Fortschritt gegenüber etwas vollständig Materialisiertem zu zeigen, selbst wenn dies bedeutet, die Idee zu opfern, alles so klingen zu lassen, als wäre es Teil desselben Organismus. Der Vorabstream des Albums machte einen impliziten Punkt, indem er das Album auch als einen langen 33-minütigen Titel auflistete, um sicherzustellen, dass wir den Wert der Vergänglichkeit zwischen den Songs auch verstehen – selbst in all ihrer kühnen Lebhaftigkeit und Vielfalt. Obwohl der Kunststil von „DÍA“ Minus in Farbe mit einem eher niedergeschlagenen Gesichtsausdruck zeigt, erinnert sein Inhalt eher an das Cover ihres vorherigen Albums: Es starrt uns an, ohne mit der Wimper zu zucken, und taucht allmählich aus der dunklen Leere auf. Ein Bild, das noch teilweise verdeckt ist, aber bei dem wir sofort erkennen, dass es sich lohnt, dafür zu bleiben.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.