FROM A STORY NOW LOST von ANJA LAUVDAL bietet ein provokatives Update zu Brian Eno’s alter Maxime über Ambient-Musik: Vergiss die Balance zwischen ignorierbar und interessant – vielleicht sollte Ambient auch so steinern wie gefühlsdurchdrungen sein.
Die norwegische Musikerin Anja Lauvdal veröffentlicht mit „From a Story Now Lost“ ein Juwel subtiler Schönheit und innovativer Details, das Lauvdal zeigt, wie sie nach mehr als einem Jahrzehnt gemeinsamen Improvisationsspiels, beginnend mit ihrer Zeit am Jazzkonservatorium in Trondheim, Norwegen, endlich ihre eigene Stimme erforschte. Es ist ein wunderschönes musikalisches Essay, der über die Zeit, ihre Wahrnehmung und die Wiederentdeckung verlorener Geschichten nachdenkt. „From a Story Now Lost“ ist kein Solo-Klavieralbum, sondern eine reichhaltige und abwechslungsreiche Auswahl an luftgekühlten elektroakustischen Experimenten, die direkt die vielfältigen Interessen und musikalischen Obsessionen der norwegischen Künstlerin ansprechen. Anja Laudval tut sich hierfür mit Laurel Halo zusammen, um ihr Debüt-Soloset zu realisieren.
Laudval beschreibt Halo als „thought provoker“, die sie dazu drängte, ihre Musik auf eine bestimmte Weise zu formen, ihre Experimente ständig zu überarbeiten und neu zu synthetisieren, um einen Punkt zu erreichen, an dem die Linearität vollständig wegglitt. Auf 10 Tracks mit einer Gesamtlänge von knapp einer halben Stunde skizziert sie mit Synthesizer und Klavier suggestiv abstrahierte, in Nebel gehüllte Szenen. Der Titel passt zur Musik und zur Stimmung: Diese 10 Instrumentalstücke fühlen sich an wie Lieder, die aus einer vergessenen Sprache transkribiert wurden, oder Träume, deren Auflösung sich nur beschleunigt, wenn wir uns anstrengen, sie zusammenzusetzen.
„Sukkertare“ ist ein Highlight, das einen wogenden Downtempo-Rhythmus zu Laudval’s flatternder Instrumentierung und seinem seebeinigen Elektronix faltet. Auf „The Dreamer“ flirten barocke Streicher mit filmischer Grandiosität, während „Clara“ eine glänzende Kehrtwende vollzieht und Laudval’s makelloses, gemessenes Klavier gegen schnörkellose, hauchdünne Elektronik und subtile Geräuschkulissen schlägt. Es ist ein fokussiertes, vielschichtiges und klares Statement einer Künstlerin, die keine Angst davor hat, ihre akademische Ausbildung in Frage zu stellen. Abgerundet mit einem Mixdown von James Ginzburg und einem Mastering von Rashad Becker, ist es ein Album, das wir immer wieder neu aufgreifen werden.
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