I CAN’T IMAGINE ist selbstbewusst und äußerst unabhängig. Was die verschiedenen Fäden zusammenhält, ist das unbeschützte Herz der Songwriterin, das sich in ihrem nahezu ikonischen Gesangskönnen ausdrückt, und wir haben nichts Geringeres von SHELBY LYNNE erwartet.
Nachdem sie das Musikgeschäft satt hatte, zog sich Shelby Lynne, immer sich selbst treu, zurück und gründete 2010 ihr eigenes Label Everso. Anscheinend hat sie ihre Meinung geändert. „I Can’t Imagine“ erscheint auf dem bewährten Rounder-Label, das von Concord vertrieben wird. Aufgenommen im Dockside Studio in Maurice, Louisiana, mit einer kleinen Band und einigen ausgewählten Gästen, umfassen die zehn Titel des Sets eine Bandbreite an Stilen, die Lynne in der Vergangenheit erforscht hat, von Grübeleien über Westküsten-Singer/Songwriter bis hin zu New Orleans- und Stax-inspiriertem R&B Rock und Americana, verwoben mit ihrer eigenen, charakteristischen Marke anspruchsvollen Erwachsenen-Pops. Mit Unterstützung von Ben Peeler selbst produziert, hat Lynne hier alles geschrieben oder mitgeschrieben.
Obwohl sich ihre Musik ausdrucksstark und persönlich anfühlt, neigt Shelby Lynne dazu, ihre Texte eher zurückhaltend und ihr Privatleben privat zu halten. Aber sie greift oft auf Bilder aus ihrer Kindheit im Süden zurück, und Lieder wie dieses sind besonders eindrucksvoll. Ihre Sprachökonomie ist bemerkenswert. Mit nur wenigen Worten drückt Lynne das desorientierende Gefühl des Übergangs aus, das Gefühl, zwischen dem Ort, von dem man kommt, und dem Ort, an den man geht, festzustecken. Wie Dusty Springfield, einer ihrer musikalischen Helden, balanciert Shelby Lynne’s Stimme perfekt zwischen Verletzlichkeit und Trotz. Ihr Herz kann bei einem Lied aufplatzen, aber darunter fließt ein Strom von Stärke und wilder Unabhängigkeit.
Das ist auf ihrem neuen Album deutlicher zu spüren als je zuvor, etwa in diesem Lied über ein Mädchen, das dem Teufel Sonnenschein verkaufen kann. Vielleicht ist das eine Metapher für den Umgang mit der Musikindustrie, vielleicht auch nicht. Aber es ist diese Kernstärke, die Lynne im Laufe ihrer Karriere gezeigt hat: Sie macht immer Musik nach ihren eigenen Maßstäben und kennt sich immer besser als jede andere. Das macht sie nicht nur zu einer großartigen Sängerin, sondern auch zu einer großartigen Künstlerin.
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