Red Clay Strays – Made by These Moments

Kategorie: Albums, Americana, Country

KLANGSTART: August 2024

Viele Songs und Alben bieten unabsichtlich Selbsthilfe. Bei den RED CLAY STRAYS und MADE BY THESE MOMENTS ist dies aktiv und zielgerichtet. Aber keine Sorge, das Ergebnis sind keine Affirmationen im Stil von Stuart Smalley oder selbstgefällige Plattitüden, die die eigene Intelligenz fast verspotten.

Das Quintett, bestehend aus Brandon Coleman (Leadgesang, Gitarre), Drew Nix (E-Gitarre, Gesang, Mundharmonika), Zach Rishel (E-Gitarre), Andrew Bishop (Bass) und John Hall (Schlagzeug), kehrt mit seiner einzigartigen Mischung aus Americana, Country, Rockabilly und Gospel auf die Bühne zurück. Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Gruppe mit dem Grammy-ausgezeichneten Produzenten Dave Cobb zusammengetan hat, dessen Arbeit mit Künstlern wie Chris Stapleton, Jason Isbell und Sturgill Simpson die Landschaft des zeitgenössischen Country geprägt hat. Dieser kreative Umbruch ist einer der Gründe, warum sich die Gruppe möglicherweise im Alleingang ihren Platz unter den besten aufstrebenden Country-Rock-Bands von heute gesichert hat. Cobbs Fähigkeit, ungenutztes Potenzial zutage zu fördern, ist gelinde gesagt beeindruckend und das zeigt sich auf „Made by These Moments“.

Während die Red Clay Strays seit der Veröffentlichung ihres 2022 erschienenen Albums „Moment of Truth“ hauptsächlich mit Country- oder Roots-Musik in Verbindung gebracht werden, tendiert das neue „Made by These Moments“ mehr zum harten Bluesrock des Los Angeles der späten Achtziger und frühen Neunziger als zu allem, was heute aus Nashville kommt. Tracks wie das ominöse „Disaster“ und der Roadhouse-Boogie von „Ramblin’“ erinnern an die Neunziger-Bands Four Horsemen und Junkyard – zwei L.A.-Gruppen, die zwar dem verblassenden MTV-Metal-Genre zugeordnet wurden, in ihrem Sound und ihren Einflüssen jedoch eindeutig Southern Rock waren. „Made by These Moments“ fühlt sich für die Band aus Alabama wie ein Schritt nach vorne an. Es ist größer, mutiger und lauter.

Wenn die Red Clay Strays hier muskulöser klingen, dann gilt das auch für Leadsänger Brandon Coleman, der aus dem Bauch singt und dabei oft an Chris Stapleton erinnert. Gegen Ende ändert sich die Stimmung ein wenig mit dem stampfenden Neo-Gospel von „On My Knees“, einem Stück Bekenntnis, das mehr an die Großspurigkeit von Nathaniel Rateliff & the Night Sweats erinnert als an einen Sonntagsgottesdienst. Der Rest von „Made by These Moments“ summt zu einem Neo-Soul-Vibe, der die Red Clay Strays in Rateliff’s Rolle versetzt, eine Erweiterung, die nicht unbedingt wie eine Evolution wirkt, auch wenn sie die Anziehungskraft der Band erhöht. Und wie das Einstecken der Kopfhörer und das Anhören einiger schneller Songs einem helfen kann, das morgendliche Trainingsprogramm durchzuziehen, kann vielleicht ein Abstecher zu „Made By These Moments“ von den Red Clay Strays die richtige Stimmungsänderung oder Audiomotivation sein, um einem zu helfen, die schwierigsten Momente des Lebens durchzustehen.

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Red Clay Strays – Made by These Moments

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